Neues Elektroauto im Vatikan vorgestellt

Der Papst wird grüner

Papst Benedikt XVI. hat ein erstes Elektroauto für den persönlichen Gebrauch. Vatikansprecher Federico Lombardi stellte das weiße Sondermodell des Renault Kangoo mit Papstwappen und dem Nummernschild "SCV 1" im Vatikan vor. Das nicht gepanzerte Auto verfügt über eine elektrische Einstieghilfe, spezielle Hintertüren und ein Schiebedach, damit der Papst auch im Stehen Gläubige grüßen kann. Der Wagen hat 60 PS, eine Reichweite von 170 Kilometern und kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.

Elektroauto für den Papst (KNA)
Elektroauto für den Papst / ( KNA )

Seinen ersten Kurztrip machte der Papst mit dem Elektro-Kangoo bereits am Mittwoch. Nach der Rückkehr von der Generalaudienz im Vatikan fuhr er in seinem neuen Wagen vom Hubschrauberlandeplatz in Castel Gandolfo in den Apostolischen Sommerpalast. Neben dem weißen Wagen für den Papst stellte Renault der vatikanischen Gendarmerie ein weiteres elektrisches Kangoo-Modell in dunkelblau zur Verfügung.



Der französische Autohersteller sieht darin ein "symbolisches Projekt", um Menschen für Umweltschutz zu sensibilisieren, sagte der Chef von Renault Italia, Jacques Bousquet, am Donnerstag vor Journalisten. Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung sei der emissions- und lärmlose Einsatz von Elektroautos in der Stadt die effektivste Lösung für die Umwelt.



Kein Ersatz für gepanzerte Papamobile

Das Elektroauto soll laut Lombardi vorrangig für den Gebrauch in Castel Gandolfo und im Vatikan genutzt werden, wo keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen nötig seien. Aber auch Einsätze außerhalb seien möglich, etwa bei der Aschermittwochsprozession auf dem römischen Aventin-Hügel. Das Auto werde aber die gepanzerten Papamobile von Mercedes nicht ersetzten.



Dem Papst sei der technische und kulturelle Fortschritt für den Umweltschutz wichtig, erklärte der Vatikansprecher. Er verwies auf die Botschaft Benedikts XVI. zum Weltfriedenstag 2010 und weitere Anlässe, bei denen er über die Bewahrung der Schöpfung gesprochen habe.



Der Vatikan besitzt nach Angaben Lombardis bereits kleine elektrische Golf-Carts in Castel Gandolfo, zwei Elektro-Smarts für die Gendarmerie sowie einen Stadtwagen des italienischen Elektroauto-Herstellers NWG für das Presseamt. Seit November 2008 ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der vatikanischen Audienzhalle in Betrieb.