Australische Kirche will mehr Transparenz bei Missbrauchsfällen

Neuer national einheitlichen Ansatz

​Die katholische Kirche in Australien hat einen neuen, national einheitlichen Ansatz für den Umgang mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs beschlossen. Der neue Ansatz soll zwei zuvor geltende Standardverfahren ersetzen.

Schatten eines Kreuzes / © Harald Oppitz (KNA)
Schatten eines Kreuzes / © Harald Oppitz ( KNA )

Das von der australischen katholischen Bischofskonferenz im November 2020 verabschiedete "National Response Protocol" trete am 1. Februar 2021 in Kraft, hieß es am Donnerstag auf der Webseite der Bischofskonferenz. Gleichzeitig würden die beiden bisherigen Standardverfahren "Towards Healing" und "Melbourne Response" Ende 2021 auslaufen.

Erzbischof Coleridge: "wichtiger Schritt"

Erzbischof Mark Coleridge, Vorsitzender der Bischofskonferenz, nannte gegenüber dem Nachrichtenportal "The Catholic Weekly" das neue Verfahren einen "wichtigen Schritt vorwärts". Weiter sagte er: "Das neue Verfahren bietet einen traumainformierten Ansatz zur Unterstützung derjenigen, die durch die kirchlichen Rahmenbedingungen betrogen wurden." Von der Kirche werde jedoch ein Ansatz verlangt, "der mitfühlend und gerecht ist" und die "persönliche Geschichte und die Umstände jedes Einzelnen respektiert". Eine Sprecherin des Erzbistum Sydney sagte gegenüber "Catholic Weekly", das neue Verfahren biete "Transparenz" und fördere zudem "eine Kultur der Prävention von Leid für Kinder und Erwachsene".

Das Verfahren "Melbourne Response" zum Umgang mit Missbrauchsfällen und -opfern war im Oktober 1996 vom damaligen Melbourner Erzbischof George Pell eingeführt worden. Pell war damit dem einen Monat später veröffentlichten Verfahren "Towards Healing" zuvorgekommen und hatte mit diesem Alleingang manche seiner Kollegen verärgert.


Erzbischof Mark Coleridge / © Paul Haring/CNS (KNA)
Erzbischof Mark Coleridge / © Paul Haring/CNS ( KNA )
Quelle:
KNA