Neue Kämpfe im Osten Kongos überschatten Vermittlungsversuche

Frieden in weiter Ferne

Inmitten internationaler Vermittlungsbemühungen um ein Ende der Krise im Osten Kongos haben Rebellen und die kongolesische Armee am Montag ihre Kämpfe fortgesetzt. "Die Rebellen haben die Stadt Rwindi eingenommen", bestätigte der Sprecher der UN-Mission im Kongo, Jean-Paul Dietrich.

 (DR)

Die strategisch bedeutsame Stadt Rwindi liegt mehr als 100 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Goma. Gekämpft wurde Dietrich zufolge zudem an mindestens zwei weiteren Fronten.

Die neuen Gefechte überschatten Gespräche des UN-Sonderbeauftragten für den Kongo, Olusegun Obasanjo, der am Montag mit Ruandas Präsident Paul Kagame zusammenkam. Am Sonntag hatte der frühere nigerianische Staatschef Obasanjo mit Rebellenführer Laurent Nkunda getroffen und danach von einem erfolgreichen Gesprächsverlauf gesprochen. Nkunda sagte Obasanjo zufolge einen Waffenstillstand zu, sollte die kongolesische Armee sich ebenfalls daran beteiligen.

"Sehr bedauerlich"
Nkundas Sprecher Bertrand Bisimwi bekräftigte im britischen Sender
BBC: "Wir werden die Armee zu einem Waffenstillstand zwingen."

Dietrich hingegen machte Rebellen und Armee gleichermaßen für die neu aufgeflammten Kämpfe verantwortlich. "Beide Seiten versuchen, Gelände zu gewinnen. Es ist sehr bedauerlich, dass sich niemand an die Waffenruhe hält." Bei den Kämpfen nahe Rwindi, wo sich ein MONUC-Stützpunkt befindet, war am Sonntag ein indischer UN-Soldat verletzt worden.