Neue Hinweise zu Missbrauchstaten durch Kardinal Hengsbach

Gespräche mit Hinweisgebern

Nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Kardinal Franz Hengsbach hat das Bistum Essen zehn weitere Hinweise erhalten. Ein Sprecher der Diözese bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht des WDR.

Hengsbach-Denkmal nach Missbrauchsvorwürfen abgebaut / © Christoph Reichwein (dpa)
Hengsbach-Denkmal nach Missbrauchsvorwürfen abgebaut / © Christoph Reichwein ( dpa )

Die Hinweise stünden im Zusammenhang mit möglichen Missbrauchstaten durch den Gründer des Ruhrbistums und seien von unterschiedlicher Tragweite, zitierte der Sender Generalvikar Klaus Pfeffer. Man nehme sie sehr ernst. Aktuell führten die Ansprechpersonen des Bistums Gespräche mit den Hinweisgebern.

Bereits im September waren Hinweise aufgetaucht

Im September hatten die (Erz-)Bistümer Essen und Paderborn zwei Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Bischof und Kardinal Hengsbach (1910-1991) bekannt gemacht. Diese beziehen sich auf die 1950er und 1960er Jahre, waren aber erst später gemeldet und zunächst für unplausibel erklärt worden.

Dies sei ein Fehler gewesen, räumten die Diözesen ein. Wenige Tage später sprach der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck von weiteren Betroffenen, die sich beim Bistum gemeldet hätten.

Bistum Essen

Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.

Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder.

Blick auf den Essener Dom / © frantic00 (shutterstock)
Quelle:
KNA