Münsters früherer Weihbischof Heinrich Janssen gestorben

"Nah bei den Menschen"

Der frühere Münsteraner Weihbischof Heinrich Janssen ist am Mittwoch im Alter von 88 Jahren nach langer Krankheit in Kevelaer gestorben. Das teilte das Bistum Münster am Abend mit. Bischof Felix Genn würdigte Janssen für sein Wirken.

Trauer um Münsters emeritierten Weihbischof Heinrich Janssen / © Gerry Seybert (Bistum Münster)
Trauer um Münsters emeritierten Weihbischof Heinrich Janssen / © Gerry Seybert ( Bistum Münster )

Janssen war von 1986 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2010 als Regionalbischof für die Region Niederrhein mit rund 400.000 Katholiken zuständig.

Viele Jahre lang war er stellvertretender Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz und Beauftragter für die katholische Seelsorge im Bundesgrenzschutz, der heutigen Bundespolizei.

Regionalbischof am Niederrhein

"Ich bin ihm dankbar für das, was er Gutes in unserem Bistum gewirkt hat", sagte Münsters Bischof Felix Genn: "Weihbischof Janssen war nah bei den Menschen, insbesondere als Regionalbischof am Niederrhein. Persönlich war es, wurzelnd in seiner Kindheit, wesentlich auch seine Marienfrömmigkeit, die ihm Halt gab und sein glaubendes Vertrauen festigte."

Der heute für den Niederrhein zuständige Weihbischof Rolf Lohmann würdigte seinen Amtsvorgänger als jemanden, der "notwendige Umstrukturierungen nicht nur mit erarbeitet, sondern auch gegen Kritik vertreten" habe, ohne dabei die Menschen aus dem Blick zu verlieren.

Das Requiem wird am Freitag, 4. Juni, um 15 Uhr im St.-Paulus-Dom in Münster gefeiert. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Domherrenfriedhof. Am Samstag, 5. Juni, wird um 18.30 Uhr in der Marienbasilika in Kevelaer ein Gedenkgottesdienst für Janssen gefeiert.

Janssen wurde am 13. Oktober 1932 in Kevelaer geboren und 1961 in Münster zum Priester geweiht. An der dortigen Universität studierte er Theologie und Geschichte. 1965 wurde er zum Spiritual der damaligen Priesterbildungsstätte des Bistums, Collegium Ludgerianum, in Münster ernannt. Ein Jahr später wurde er Rektor und Referent für die Seelsorge an den Realschulen in der Diözese. Ab 1971 übernahm Janssen die stellvertretende Leitung der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Generalvikariat.

Über die Pensionsgrenze hinaus im Amt

1972 wurde er Geistlicher Rat und 1976 Domkapitular. 1981 machte ihn der damalige Bischof Reinhard Lettmann zu seinem Generalvikar. 1986 erfolgte Janssens Ernennung zum Weihbischof durch Papst Johannes Paul II.

Als der Weihbischof 2007 seinen 75. Geburtstag feierte, bat ihn Papst Benedikt XVI. über die bischöfliche Pensionsgrenze hinaus im Amt zu bleiben. Sein Rücktritt wurde erst angenommen, als im Mai 2010 ein Nachfolger für die Region Niederrhein feststand.


Quelle:
KNA