Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Herbert Grönemeyer - Mit Gott

 (DR)

Vergangene Woche haben wir noch seinen Geburtstag gefeiert: Herbert Grönemeyer. 50 Jahre alt ist er geworden, und auch das Domradio hatte an ihn gedacht. Seit vielen Jahren wohnt er ja in London, wo er sich ganz frei und unentdeckt bewegen kann. Dort hat er auch eine eigene Plattenfirma gegründet, auf der er junge Nachwuchsbands fördert, und er selbst will ein neues Album erst im nächsten Jahr rausbringen. So lange müssen sich die Fans mit den alten CDs die Zeit vertreiben, aber da ist ja auch einiges an Material dabei, wo es sich lohnt, genauer hinzuhören. 1988 schrieb er zum Beispiel den Song „Mit Gott“. Voller Ironie geht er darin auf die christlichen Parteien los, denen er vorwirft, das C in ihrem Namen zu vernachlässigen. Und dahinter steckt ja noch eine viel allgemeinere Aussage: Es reicht nicht, sich nur auf dem Papier zu Gott zu bekennen. An dem Verhalten anderen Menschen gegenüber müsste man eigentlich schon erkennen können, dass jemand Christ ist. So viele Menschen in Deutschland sind getauft, aber für wie viele von denen ist das Thema „Nächstenliebe“ eigentlich wichtig? Also, in dem Grönemeyer-Song geht es im Prinzip darum, dass das Etiketten Christ überhaupt nichts bringt und sogar in die Irre führt, wenn darauf nicht auch die entsprechenden Taten folgen. Kann man ja mal drüber nachdenken: Herbert Grönemeyer und „Mit Gott“.

Daniel Hauser