Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Ein Sommernachtstraum

Vier Liebende, Hermia, Helena, Lysander und Demetrius, irren durch den nächtlichen Wald vor Athen. Sie lieben sich heftig, aber in wechselnden Konstellationen, und da sie die Austauschbarkeit ihrer Begierden selbst nicht begreifen, geraten sie in einen schmerzhaften Gefühlstaumel.

 (DR)

Shakespeares Sommernachtstraum ist ein erotischer Traum, ein Traum von beunruhigender Erotik: Zwar sind für die Wankelmütigkeit der Liebenden allerlei Kobolde und Elfen verantwortlich, aber man muss kein Esel sein, um zu verstehen, dass diese Nachtgeister Traumbilder sind, die versteckte psychische Energien der Menschen widerspiegeln. Shakespeare schrieb diese komplexeste seiner frühen Komödien wahrscheinlich für eine Fürstenhochzeit, die um 1594 stattfand. Das Stück ist ein Meisterwerk und bleibt in seiner vieldeutigen Tiefe, seinem Zauber, seiner Kraft und Komik bis heute in der dramatischen Weltliteratur unerreicht.