Nach Insolvenz in Sachsen: Kolpingzentrale entwickelt Frühwarnsystem gegen finanzielle Schieflagen

Konsequenzen nach der Pleite

Nach der Insolvenz des Kolping-Bildungswerks Sachsen-Anhalt hat díe Kölner Zentrale des katholischen Verbands Konsequenzen angekündigt. Erforderlich sei ein Frühwarnsystem, damit solche Entwicklungen künftig vermieden würden, erklärte Kolping-Bundesgeschäftsführer Bernhard Hennecke am Montag auf Anfrage in Köln.

Deutschlandweit: Das Kolping-Netzwerk (DR)
Deutschlandweit: Das Kolping-Netzwerk / ( DR )

Nach der Insolvenz des Kolping-Bildungswerks Sachsen-Anhalt hat díe Kölner Zentrale des katholischen Verbands Konsequenzen angekündigt. Erforderlich sei ein Frühwarnsystem, damit solche Entwicklungen künftig vermieden würden, erklärte Kolping-Bundesgeschäftsführer Bernhard Hennecke am Montag auf Anfrage in Köln. So könne das Kolpingwerk Deutschland mit dem Entzug des Namens "Kolping" drohen, wenn gegen seine Auflagen verstoßen werde. Der Verband ist nach dem Priester und Sozialreformer Adolph Kolping benannt.

Großteil der Projekte zu retten
Das Kolping-Bildungswerk Sachsen-Anhalt ist vor allem Träger beruflicher Bildungsmaßnahmen. Am 20. Oktober meldete es Insolvenz an. Die Verbindlichkeiten gegenüber den Gläubigern belaufen sich nach Angaben der Insolvenzverwalterin Sabine von Stein-Lausnitz auf 1,2 Millionen Euro. Vor sechs Jahren war bereits das Kolping-Bildungswerk Sachsen Pleite gegangen. Damals beliefen sich die Schulden auf rund 100 Millionen Euro. Hennecke erklärte, wegen der erneuten Insolvenz sei ein beträchtlicher Imageschaden für den Kolpingverband zu befürchten. Er warf dem Management vor, es habe leichtfertig kommunale Kindertagesstätten übernommen, ohne die Folgekosten zu kalkulieren.

Die Insolvenzverwalterin sagte auf Anfrage, die meisten der 45 Projekte des Bildungswerks seien vermutlich zu retten. So seien die sechs Kindertagesstätten des Werks bereits von anderen Trägern übernommen worden. Von Stein-Lausnitz kritisierte, dass der Insolvenzantrag sehr spät eingereicht worden sei. Teilweise habe das Bildungswerk schon im August keine Gehälter mehr bezahlen können.