Nach einem Jahr ohne Kirchenoberhaupt: Papst Benedikt ernennt Gregor Maria Hanke zum neuen Bischof von Eichstätt

Durststrecke überwunden

Der Benediktiner Gregor Maria Hanke ist am Samstag zum 82. Bischof von Eichstätt geweiht worden. In dem mit mehr als 1.000 Gläubigen vollbesetzten Eichstätter Dom legten dem Abt von Plankstetten fast 30 Kardinäle und Bischöfe, angeführt vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, die Hände auf. Hanke ist mit 52 Jahren der jüngste deutsche Diözesanbischof und zugleich einziger Ordensmann in der Bischofskonferenz. Er folgt auf Walter Mixa, der am 1. Oktober 2005 an die Spitze des Bistums Augsburg wechselte. Das Bistum Eichstätt zählt rund 438.000 Katholiken.

 (DR)

"Mitbrüderliche Begleitung"
An der Feier nahmen viele Vertreter des kirchlichen und öffentlichen Lebens teil, darunter alle bayerischen Ortsbischöfe sowie der Mainzer Kardinal Karl Lehmann und der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Erwin Josef Ender. Auch der Bruder von Papst Benedikt XVI., Prälat Georg Ratzinger, und der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf, waren im Dom. Die Bayerische Staatsregierung vertrat Staatsminister Siegfried Schneider (CSU). Ebenso kam Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehhofer (CSU), der wie Schneider mit dem neuen Bischof befreundet ist, zur Feier.

Als Hauptkonsekrator nahm der Bamberger Erzbischof die Weihehandlung vor und übergab Hanke Ring, Mitra und Bischofsstab. Eichstätt gehört zu Schicks Kirchenprovinz. Als der neue Bischof die Kathedra in Besitz nahm, brandete Beifall im Dom auf. Schick rief in seiner Predigt die Gläubigen auf, wie Hanke aus seinem Kloster, in dem dieser 25 Jahre lebte, als Kirche immer wieder aufzubrechen. Hanke dankte dem Erzbischof für seine "mitbrüderliche Begleitung" auf den Weihetag hin und sagte ihm zu, weiter in engem Kontakt zu bleiben.

In seiner mehrfach von Applaus unterbrochenen Ansprache zeigte sich der neue Bischof tief bewegt von den vielen Zeichen der Zuneigung aus seinem Bistum. "Manchmal ängstigt mich diese Hochstimmung sogar, denn ich weiß um meine Grenzen", bekannte er. Auch in seinem Hirtenamt wolle er den geistlichen Idealen des Mönchtums treu bleiben. Bereits am Vorabend hatte Hanke im vollbesetzten Dom eine Andacht zu Ehren des Diözesanpatrons Willibald gefeiert. Anschließend zog er mit 500 Ministranten zum Bischofshaus. Auf dem Weg spielten mehrere Blaskapellen zu Ehren des Bischofs.