Musik zum Thema Buße hat Komponisten besonders inspiriert

Zerknirscht und doch voller Hoffnung

Am Aschermittwoch hat die österliche Bußzeit, die Fastenzeit begonnen. Die 40 Tage bis Ostern sollen die Gläubigen zur Umkehr nutzen. Zum Thema Schuld, Umkehr und Reue finden sich meisterliche Vertonungen in der Musikgeschichte.

 © Vladyslav Trenikhin (shutterstock)

An Ostern feiern Christen die Auferstehung von Jesus Christus. Deswegen sind sie während der Fastenzeit angehalten, ihr Leben und Verhalten zu überdenken, besagte Buße zu tun und sich der eigenen Vergänglichkeit neu bewusst zu werden.

Der Gedanke, dass der Mensch Fehler begeht, sich gegen Gott versündigt, der findet sich schon im Alten Testament der Bibel. Die Psalmen thematisieren die Gefühle des Beters, der mit sich und Gott hadert.

Vor allem bei den sieben Bußpsalmen werden die Gedanken Schuld, Sühne, Umkehr und Rettung durch Gott reflektiert. Sie werden besonders im Stundengebet der Fastenzeit und der Karwoche gebetet, beziehungsweise gesungen, da es von ihnen zahlreiche Vertonungen gibt.

Im Radioprogramm von DOMRADIO.DE erklingen ab 20 Uhr von Psalm "Miserer mei" Vertonungen von Johann Christian Bach, Johann Adolf Hasse und Gregorio Allegri, vom Psalm "De profundis" Kompositionen von Orlando di Lasso und Josquien des Prez.

Eine "apokalyptische" Sinfonie?

Viele Menschen empfinden die jetzige Zeit als eine Zeit der Krise - der Ukraine-Krieg zeigt den Schrecken von sinnloser Gewalt gegen ein ganzes Volk, die zahlreichen anderen Krisen wie das Erdbeben in Syrien und der Türkei verstärken noch diesen Eindruck.

Zu dieser Krisenzeit passt ein Werk, das die menschlichen Emotionen in all ihrer Bandbreite perfekt abbildet – infernalische Töne wechseln sich mit zarten Passagen ab.

Dieses Hoch und Tief der Gefühle drückt sich auch in den unterschiedlichen Beinamen des Werkes aus: Die Sinfonie Nr. 8 von Anton Bruckner wird wechselweise mit der Apokalypse assoziiert oder als Mysterium bezeichnet oder sogar als Krone der Musik des 19. Jahrhunderts angesehen. Mit über 80 Minuten Aufführungsdauer ist sie eine der längsten Sinfonien überhaupt und beeindruckt bis heute.

Ihr temperamentvoller und spannungsreicher Charakter bescherte ihr zu Bruckners Lebzeiten eine sehr erfolgreiche Uraufführung.

Denkmal von Anton Bruckner im Wiener Stadtpark / © Karl Allen Lugmayer (shutterstock)
Denkmal von Anton Bruckner im Wiener Stadtpark / © Karl Allen Lugmayer ( shutterstock )

Besonders mitreißend ist der Schlusssatz, bei dem am Ende nicht nur alle Motive der vier Sätze der Sinfonie gleichzeitig erklingen, sondern er startet auch direkt unheimlich kraftvoll mit Blechbläsern und Pauken. Doch auf das Inferno folgen ruhigere Phasen, ehe der Satz einen grandiosen Abschluss findet. Im DOMRADIO erklingt dieser prägnante letzte Satz.

Quelle:
DR