Münsterländer Missionar gibt Bischofsamt in Mauretanien ab

Nach fast 30 Jahren

Seit dem 19. Jahrhundert sind die "Weißen Väter" als Missionare in Nordafrika aktiv. Nun geht einer der Ordensmänner nach mehr als 50 Jahren in den Ruhestand: Martin Happe war jahrzehntelang Bischof in Mauretanien.

Pileolus eines Bischofs / © Antonio Gravante (shutterstock)
Pileolus eines Bischofs / © Antonio Gravante ( shutterstock )

Der gebürtige Münsterländer Martin Happe (78) übergibt sein Amt als Bischof in Mauretanien in jüngere Hände. Wie das vatikanische Presseamt am Samstag mitteilte, nahm Papst Franziskus Happes altersbedingten Rücktritt an und ernannte Victor Ndione (50) zum neuen Bischof von Nuakschott. Ndione stammt aus dem benachbarten Senegal. 

Mauretanien überwiegend muslimisch

Der in Sendenhorst bei Münster geborene Happe war einer der längst gedienten deutschen Missionare des Ordens der "Weißen Väter" (Afrikamissionare) in Nordwestafrika. Er wirkte zunächst in den 70er Jahren als Missionar in Mali, dort leitete er unter anderem das Bistum Mopti als Administrator. 

Das Bistum Nuakschott im überwiegend muslimischen Mauretanien leitete Happe 29 Jahre lang. Die katholische Kirche besteht dort aus rund 5.000 Menschen in einem Volk von rund 4 Millionen.

Wirken für Migranten und deren Hinterbliebene

Happe kümmerte sich in seiner Zeit als Bischof unter anderem um gestrandete Bootsflüchtlinge und ihre Angehörigen. Er wurde 2009 für sein soziales Engagement, seine "unvoreingenommene Haltung zum Islam" und sein Wirken für Migranten und deren Hinterbliebene mit der Bernhard-Kleinhans-Plakette ausgezeichnet.

Afrikamissionare - Weiße Väter

Als 1868 der französische Erzbischof von Algier, Kardinal Lavigerie, die Missionsgesellschaft der Afrikamissionare gründete, war Afrika noch ein unbekannter Erdteil. Dann begann der Wettlauf der Kolonialmächte, ein Spiel der Machtpolitik. Charles Lavigerie, der Erzbischof von Algier, wollte die Menschen Afrikas nicht dem Schicksal von Politikern, Forschern, Geschäftsleuten und Soldaten überlassen. Er brauchte eine Gruppe begeisterter, junger Menschen, die bereit waren, die Botschaft Jesu den Menschen in Afrika weiterzusagen und sie für Christus zu gewinnen.

Afrikamissionare in Burundi / © N.N. (KNA)
Afrikamissionare in Burundi / © N.N. ( KNA )
Quelle:
KNA