Münchner Kirchenrechtler Winfried Aymans gestorben

Immer offen für theologische Debatten

Winfried Aymans, katholischer Theologe, ist tot. Er starb mit 87 Jahren in München. Das wurde im Altenpflegeheim Sankt Michael bekannt, wo Aymans zuletzt lebte. Der Kanonist zählte zu den profiliertesten Vertretern seines Fachs.

Kreuzsilhouette im Abendlicht / © SariMe (shutterstock)
Kreuzsilhouette im Abendlicht / © SariMe ( shutterstock )

Der Priester des Erzbistums Köln lehrte seit 1971 Kirchenrecht an mehreren Universitäten, zuerst in Trier, dann in Bonn, ab 1978 für 25 Jahre in München, wo er den renommierten Lehrstuhl seines Lehrers Klaus Mörsdorf innehatte. Der gebürtige Bonner wirkte an der Reform des kirchlichen Gesetzbuches CIC mit, das 1983 die Fassung von 1917 ersetzte. Viele Jahre war er Mitglied des Päpstlichen Rates für die Auslegung der Gesetzestexte.

Autor mehrerer Standardwerke 

Aymans veröffentlichte mehrere Standardwerke zum Kirchenrecht und ist Doktorvater von Erzbischof Georg Gänswein. Bis zuletzt ergriff der Theologe das Wort in theologischen Debatten, sei es im Streit um das Reformprojekt Synodaler Weg oder die Amtsführung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki.

2018 beteiligte sich Aymans an einer an Papst Franziskus gerichteten "Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien". 2019 machte er Einwände gegen Pläne für neue Kirchengerichte in Deutschland geltend. Bischöfe könnten außer vom Papst selbst nur von einem bischöflich besetzten Gericht zur Verantwortung gezogen werden. Die Einsetzung eines solchen Gerichts auf Ebene der Bischofskonferenz "wäre wohl eine Überforderung", schrieb er in der "Tagespost".

Quelle:
KNA