Moskau und Vatikan planen den Austausch von Botschaftern

Auf eine neue Ebene

Russland und der Vatikan wollen ihre diplomatischen Beziehungen ausbauen. Man diskutiere derzeit die Entsendung von Botschaftern und somit die Aufnahme voller diplomatischer Kontakte, kündigte nun Staatspräsident Dmitri Medwedew kurz vor dem G-8-Gipfel an - ein Treffen mit dem Papst ist hierbei allerdings nicht geplant.

 (DR)

Bislang sind die Russische Föderation und der Heilige Stuhl in Rom und in Moskau nur durch Geschäftsführer vertreten.

Die Gespräche sind laut dem Vatikan-Gesandten in Russland, Erzbischof Antonio Mennini, schon weit fortgeschritten. "Die Verhandlungen werden zügig abgeschlossen", sagte Mennini am Montag russischen Medien. Der Heilige Stuhl hoffe, dass es bald volle diplomatische Beziehungen gebe.

Kein Treffen mit dem Papst
Medwedew erklärte, es wäre normal, wenn die bestehenden Beziehungen zwischen beiden Seiten bald auf die Ebene von diplomatischen Botschaften gehoben würden. Es spreche sehr Vieles dafür, dass die Beziehungen bald weiterentwickelt würden. Nicht äußern wollte sich Medwedew zur Frage nach einem möglichen Papstbesuch in Moskau. In Russland seien Staat und Kirche getrennt; er sei für die russische Regierung, nicht jedoch für Belange der Kirche zuständig. Er sei sicher, dass die orthodoxe Kirche diesen Dialog zu führen imstande sei.

Eine Papstaudienz beim am Mittwoch beginnenden G-8-Gipfel in Italien steht wohl nicht auf dem Programm. Seine Frau Swetlana Medwedewa besucht nach unbestätigten Angaben am Mittwoch zusammen mit anderen First Ladies Papst Benedikt XVI. im Vatikan. Rahmen und Umfang des Treffens wurden zunächst nicht bekannt.