Das Amtsgericht Erkelenz hat einen als "Mönch von Lützerath" bekannten Klimaaktivisten zu einer Geldstrafe verurteilt.
Der Franzose muss 4.200 Euro zahlen, wie ein Gerichtssprecher nach einer Verhandlung am Mittwoch mitteilte. Dem Aktivisten im Mönchskostüm wurde vorgeworfen, bei einem Protest im rheinischen Braunkohledorf Lützerath im Januar 2023 mehrere Polizisten durch Tritte und Schubser angegriffen und dabei einen Beamten verletzt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine Haftstrafe von acht Monaten gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Bei einem Prozesstermin am 22. Januar hatte der Aktivist ein Teilgeständnis abgelegt und Übergriffe auf Polizisten zugegeben. Die Verletzungen eines Polizisten in Folge seiner Taten zweifelte er aber an. Aufgrund des Geständnisses hat das Gericht laut dem Sprecher von einer Haftstrafe abgesehen.
Aktivist "wollte Gewalt verhindern"
Als Grund für sein Handeln hatte der Aktivist im Januar erklärt, er sei in Lützerath Zeuge und Opfer von Polizeigewalt geworden. Durch sein Einschreiten habe er weitere Gewalt verhindern wollen. Laut Gericht schubste er aber unter anderem einen Beamten, der lediglich einer Kollegin habe helfen wollen, die im Schlamm des Demogeländes festgesteckt habe.
Der Klimaaktivist war medial bekannt geworden, weil er in Verkleidung gegen die Räumung des Braunkohledorfs Lützerath demonstriert hatte.
Auf Fotos und Videos ist zu sehen, wie er Hand an Polizisten legt. In einem Interview mit dem Magazin "Stern" im Februar vergangenen Jahres sprach der Franzose über die Vorgänge und die darauf folgende öffentliche Aufmerksamkeit. "So viele Leute konnten darüber lachen, das ist toll!", sagte er.