Mobiler Imbiss verkündet den Glauben

Frohe Botschaft am Imbisswagen

Die Frohe Botschaft to go gibt es an "Verdens evangelistischer Pommesbude". Inzwischen freut sich Inhaber Michael Zielke, dass seine Kunden für ein Gespräch über Gott und den Glauben wieder am Imbisswagen stehen bleiben dürfen.

Currywurst mit Pommes / © gkrphoto  (shutterstock)

Himmelklar: Ihre Pommes verkaufen Sie in einem Imbiss, der nennt sich auch "Verdens evangelistische Pommesbude". In der Pandemie mussten Restaurants schließen, es war auch für die Gastronomie nicht einfach. Wie war das an Ihrer Imbissbude?

Michael Zielke (privat)

Michael Zielke (Inhaber "Pommes gold-gelb, Verden"): An unserer Imbissbude war es so: Als die Lockdownsituation begonnen hat vor knapp zwei Jahren, hatten wir damals die Polizei zu Besuch, die uns darauf hingewiesen hat, wir müssten das Geschäft schließen. Aber wir haben mit ihnen gesprochen und gesagt, wir können doch dieses To-Go-Geschäft machen, also dass jemand einfach kommt, etwas bestellt und es mitnimmt. Dann haben sie gesagt, das wäre in Ordnung.

Und das hat sich dann eigentlich auch zwei Jahre für uns so als Geschäftsbetrieb erhalten. Wir durften einfach Bestellungen annehmen, Essen machen und den Leuten das Essen mitgeben. Die haben es dann im Auto gegessen oder mit nach Hause genommen, sodass wir die zwei Jahre zumindest arbeiten durften. Wir waren jetzt nicht ganz aus dem Rennen.

Himmelklar: Die Menschen mussten in der Pandemie auch in den "harten Lockdowns" etwas essen und Sie verkaufen Essen, sodass man satt wird. Es gibt aber eben nicht nur die Pommes, die satt machen bei Ihnen, sondern es gibt auch Frohe Botschaften und einen Gebetskasten.

Zielke: Der Hintergrund ist der, dass meine Frau und ich vor 17 Jahren ungefähr zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind. Wir hatten damals schon die Pommesbude, haben zwei Jahre vorher ohne Gott, ohne Jesus das Essen verkauft, haben dann aber die Tür unseres Herzens für Jesus weiter geöffnet und sind der Spur gefolgt. Je mehr wir uns für Jesus Christus entschieden haben, desto mehr wurden seine Person, seine Lehre und die Kraft, die durch ihn kommt, in unserem Leben Realität. Das hat uns begeistert. Also haben wir angefangen, mit Menschen über Jesus zu reden. Und dieser beginnende Freimut, über Jesus Christus und über die Bibel zu reden, ruft natürlich – das kann man sich ja vorstellen – immer Reaktionen hervor: positiv, negativ, ablehnend, neutral – wie auch immer.

Daraus wurde irgendwann die "evangelistische Pommesbude". Normalerweise heißt mein Unternehmen "Pommes gold-gelb" und der Zusatz "die evangelistische Pommesbude" kam, weil die Menschen einfach anfingen, uns als "evangelistische Pommesbude" zu titulieren oder mich als Jesus zu beschreiben oder manchmal scherzhaft meine Frau als Maria. Das mag vielleicht scherzhaft gewesen sein, aber ich finde es ganz lustig für uns alle.

Himmelklar: Jesus hat an wichtigen Punkten in seinem Leben von Mahlzeiten gesprochen bzw. Mahl gehalten mit seinen Jüngern. Wie stehen bei Ihnen das Essen und die Frohe Botschaft in Verbindung?

Zielke: Es ist ja eigentlich eine ganz logische Verbindung, die Gott sich da eigentlich durch uns geschaffen hat. Der Mensch muss essen – und zwar jeden Tag. Die leibliche Speise ist eine Notwendigkeit, damit unser Körper funktioniert. Und ich darf heute, nach den vielen Jahren mit Jesus, sagen, dass die geistige Speise eine Notwendigkeit ist, damit unser innerer Mensch funktioniert.

Also die Frage: Womit ernähre ich mich geistlich?
Schaue ich Krimis und Horrorfilme? – Habe ich vielleicht eine ängstliche Natur. Oder lese ich zum Beispiel auch erbauende und lebensbejahende Dinge? Und bin vielleicht im Inneren ausgeglichen und friedlich und lasse mich so schnell nicht erschrecken. Das wäre ja, wenn wir den Spiegel haben zum leiblichen Essen, wenn ich schlechte Mayo esse und ranzige Pommes, dann wird mir das nicht guttun, denke ich mal.

Himmelklar: Über was sprechen Sie mit den Menschen an Ihrer Imbissbude, wenn die auf ihre Pommes warten?

Zielke: Ich würde ganz salopp sagen: über Gott und die Welt. Wir sprechen über alles. Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Friseur, mit dem Sie ein vernünftiges zwischenmenschliches Verhältnis haben. Während der Sie frisiert, werden Sie mit ihm irgendetwas bereden. Vielleicht erzählen Sie von Ihrer Familie, vielleicht erzählen Sie davon, dass Sie in den Urlaub fahren wollen. Es ergibt sich einfach ein Smalltalk. Bei uns ist es nichts anderes. Wir reden mit den Menschen, meistens vonseiten der Kunden ausgehend, dass sie das Gespräch in irgendeine Richtung suchen, meinetwegen zum Thema Krieg, zum Thema Corona, zum Thema Motorradfahren – das ist auch ein starkes Thema, weil wir selbst auch Motorradfahrer sind.

Aus diesem Gespräch heraus entwickelt sich wirklich immer wieder die Brücke, wo man einfach diesen herrlichen Jesus mit hineinbringen kann. Ich bin überzeugt davon: Jesus ist die zentrale Mitte unseres Menschseins. Wenn man das einmal verstanden hat, kann man gar nicht anders, als von ihm zu reden und ihn in die Lebenssituation mit hineinzubringen.

Himmelklar: … und das in diesen Zeiten – Sie haben die schwierigen Themen unseres Alltags gerade schon angesprochen: Die Corona-Pandemie beschäftigt uns immer noch. In der Impfdebatte gibt es bislang keine Impfpflicht. Außerdem beschäftigt uns der Krieg auf ukrainischem Boden. Sind das Themen, die Sie in den Gesprächen auch in Verbindung mit Ihrem Glauben bringen?

Zielke: Ja, ganz unbedingt. Corona sowieso, aber jetzt natürlich auch die Ukraine-Situation – oder die nennen das immer die "schwelende Kriegsangst". Bei uns ist es ja viel mehr die Angst, dass sich das ausweiten könnte. Wir sind ja geografisch nicht weit weg davon. Es hat beides damit zu tun. Ich denke, das Motiv, das Menschen da treibt, ist einfach Angst. Klar, in den Corona-Maßnahmen über zwei Jahre vielleicht auch eine aufrechterhaltene Angst, wollen wir mal gar nicht die Motive im Hintergrund beleuchten. Aber die Menschen werden unter Angst gehalten und Menschen lassen sich Angst machen.

Und ich weiß durch die Bibel und ich weiß durch meinen Glauben an Jesus, dass Angst einfach ein schlechter Ratgeber ist. Egal worum es im persönlichen Leben geht, Angst ist niemals ein guter Ratgeber. Gott arbeitet mit dem Prinzip der Liebe – und Liebe ist ein guter Ratgeber. Sich auf die Liebe Gottes einzulassen, vernichtet Angst, eliminiert Angst. In den zwei Jahren habe ich da schon viele Kunden, die seit vielen Jahren meine Kunden sind, erlebt, wie die sich doch radikal verändert haben zum für mich Negativen: zu einem verschlossenen Menschen, zu einem in sich isolierten Menschen, zu einem Menschen, der seine Fröhlichkeit verloren hat.

Man muss dazu wissen: Vor Corona war ja die Pommesbude das, was sie seit einigen Tagen wieder ist – ein Ort der Begegnung. Das heißt, sie kommen zu mir, sie haben Hunger, sie treffen sich mit Kollegen oder kommen mit ihren Freunden, bestellen was zu essen, stellen sich da hin und essen und haben eine halbe Stunde eine schöne Zeit. Leckeres Essen, fröhliche Gespräche. Und in diesen fröhlichen Gesprächen ist natürlich auch dann in dem Fall der Pommesverkäufer mit eingebaut oder wird involviert. Oder ich habe ein persönliches Gespräch mit einer Person oder mit zwei Personen. Das hat in den zwei Jahren Corona ja überhaupt nicht stattgefunden. Es durfte keiner vor Ort essen und sich dort aufhalten.

Das heißt, der gesamte zwischenmenschliche Bereich in den zwei Jahren war völlig auf den Kopf gestellt, von Fröhlichkeit, von Treffpunkt und von Verabredung dort an der Pommesbude hin zum reinen Abverkauf. Das ist schon ein radikaler Unterschied, den uns Corona und jetzt auch die weiteren Konflikte letztlich im Alltag gezeigt haben. Das ist eine Auswirkung davon.

Himmelklar: Haben Sie festgestellt, dass gegen diese Angst, also um Hoffnung zu verbreiten, auch die Frohe Botschaft hilft, von der Sie selber sprechen?

Zielke: Ganz unbedingt. Da will ich jetzt mal die andere Seite beleuchten: Durch diese zunehmende Krise oder die Krisen hat sich das Interesse meiner Kunden, so wie ich es aus meiner Sicht betrachten darf, am Evangelium scheinbar erhöht. Viel mehr Leute, die vorher vielleicht neutral waren oder sich distanziert, haben Jesus oder die Bibel mit dem System Kirche in Verbindung gebracht haben, die haben beispielsweise gesagt: Lass mich mal mit der Kirche in Ruhe, habe ich nichts mit zu tun. Oder sie haben gesagt: Ja, ich gehe auch in die Kirche. Ich bin auch getauft, ich glaube auch. Egal welche dieser Haltungen man hatte, das Interesse der Menschen nach Suche, vielleicht auch nach einem Ankerplatz für die Seele, das hat zugenommen.

Die Menschen lesen die Botschaften viel mehr, die Menschen nehmen viel mehr die Plakate mit. Ich habe ja auch Bibeln, Neue Testamente da ausliegen. In den letzten zwei Jahren, speziell auch in den letzten Monaten, ich glaube, nachdem der Ukraine-Krieg begann, habe ich den Eindruck, dass eigentlich fast jeden Tag Neue Testamente mitgenommen werden. Da muss ich jetzt gar nicht sagen: Nehmen Sie doch mal eine Bibel mit oder so, sondern ich mache abends Feierabend und sehe: Oh, vier Testamente wurden mitgenommen. Danke, Herr! Und dann fülle ich das wieder auf.

Himmelklar: Wir haben von der Krise und dem Krieg durch Russland gesprochen, der sich ja auch bei uns auswirkt. Wenn ich in den Supermarkt gehe, bekomme ich seit Wochen kein Öl mehr, so wie in der Pandemie anfangs sehr oft Toilettenpapier Mangelware war. Das wirkt sich natürlich auch auf Sie und Ihre Imbissbude aus: Wie frittieren Sie Ihre Pommes?

Zielke: Die Frage ist echt berechtigt. Jetzt darf ich sie aber so beantworten, wie sie sich in diesem Moment für mich darstellt: Ich habe keinen Ölmangel. Und zwar nicht, weil ich irgendwann durch göttliche Weisheit einen ganzen Sprinter voller Öl gekauft habe, sondern bis jetzt in diesem Moment, wo wir darüber reden, konnte mein Lieferant mich beliefern. Natürlich habe ich meinen Lieferanten gefragt: Wie sieht es denn aus? Er sagt: Ich weiß es nicht. Es kann also sein, dass wir nächste Woche kein Öl mehr haben. Man hat uns zugesagt, es soll irgendwann mal was kommen. Also ich stehe jetzt da und sage: Okay, jetzt kann ich noch arbeiten. Kann ich nächste Woche noch arbeiten? Ich weiß es nicht!

Aber jetzt kommt wieder der Glaube: Ich bin überzeugt davon, wirklich im Glauben gesprochen und nicht als vage, schwache Hoffnung formuliert, sondern als wirkliche Überzeugung. Mein himmlischer Vater, der diese Pommesbude durch uns betreibt und durch diese Pommesbude nicht nur den Menschen Nahrung für den Körper gibt, sondern eben auch für den Geist, ihm gehört das Universum. Und er wird es nicht zulassen, dass an dieser Pommesbude kein Öl vorhanden ist. Das wird er nicht zulassen, das glaube ich. Das spreche ich jetzt mal in den Äther. Damit setze ich meinen himmlischen Vater vielleicht ein bisschen unter Druck – dass ich sage, siehst du, das haben jetzt Hunderte oder Tausende Menschen gehört. Du bist in der Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass ich genug Öl habe, denn ansonsten ist der Laden zu. Das ist eine ganz logische Konsequenz. Man kann Pommes und Currywurst nicht mit Wasser frittieren, auch nicht mit Motoröl.

Himmelklar: Ein bisschen Unsicherheit schwingt also mit, aber trotzdem ja auch die Zuversicht – wenn man aber den Umkehrschluss zieht, dann müsste man ja sagen: Die Menschen, denen es gerade an irgendetwas mangelt, die hätte Gott verlassen oder vergessen …

Zielke: Auf keinen Fall. Das will ich damit gar nicht gesagt haben. Wenn ich das jetzt sage, kann ich ja nur für mich sprechen. Christ sein ist ja keine pauschale Formel, sondern ich glaube dem, was geschrieben steht.

Ich nehme jetzt nur eine Sache von dem, was in der Bibel geschrieben steht: Da steht, dass Jesus selbst sagt, Mensch, dir geschieht nach deinem Glauben (vgl. Mt 8,13; Mt 9,29, d. Red.). Frei formuliert würde das ja heißen: Du wirst das bekommen, was du glaubst. Und ich glaube jetzt hier, ich werde keinen Ölmangel haben. Das ist ein kleiner Ausflug in die Bibel. Ich erinnere mich an die Geschichte der Witwe von Zarpat, die dann irgendwie in einer Hungersnot Krüge aufgestellt hat und der Herr sie dann mit Öl befüllt hat. Da lachen vielleicht viele Leute und sagen: ‚Ja, das ist ein Verrückter!‘ Das ist für mich nicht entscheidend. Ich glaube das. Vielleicht bin ich da wie ein Kind, aber andererseits sagt die Schrift, wenn ihr nicht seid wie die Kinder, dann könnt ihr das Reich Gottes gar nicht wahrnehmen.

Ich glaube, dass der Herr dafür sorgt, dass wir Öl haben werden, und zwar damit wir weiter den Betrieb aufrechterhalten. Und jetzt nehme ich mal Psalm 91, auch aus dem Kontext gerissen, aber da steht: "Und wenn sie zu Tausenden und zu Zehntausenden neben dir fallen, wirst du sehen, dass es dich nicht treffen wird." Darauf baue ich. Das ist mein Fundament. Ich schaue also auf die Bibel. Ich sage: Herr, du hast gesagt, mich wird es nicht treffen. Du hast auch gesagt, du bist mein Versorger, ich werde diesen Mangel nicht haben. Und dementsprechend erwarte ich auch, dass ich diesen Mangel nicht habe.

In zwei, drei oder vier Wochen können Sie mich ja noch mal anrufen und können dann noch mal nachfragen, ob mein Glaube gewirkt und das Fundament gehalten hat. Dann kann ich Ihnen eine Antwort dazu geben. Dann kann ich sagen: Wir hatten keinen Mangel, behaupte ich mal. Aber das ist ja kein Umkehrschluss, dass jemand anderes, der einen Imbiss betreibt und sagt: ‚Ich bin auch gläubig an Jesus, ich gehe in die Kirche und ich hatte kein Öl‘, dass Gott sagt: ‚Ich habe dich verworfen.‘ Das ist ja eine menschlich völlig falsche Umsetzung. Vielleicht hat er den Glauben nicht in der Form zu diesem Punkt, wie ich den meinetwegen gerade formuliert habe.

Himmelklar: Jetzt dürfen durch die gelockerten Bestimmungen Menschen auch wieder bei Ihnen essen. Was ist das für ein Gefühl? Sind Sie froh, dass es wieder so ist wie vor zwei Jahren?

Zielke: Das ist unbeschreiblich. Also wirklich, das ist unbeschreiblich. Ich spreche jetzt für meine Frau und für mich, weil wir beide dieselben Emotionen haben. Das ist ein ganz anderes Arbeiten. Die Menschen kommen rein, haben ein Gesicht und ein Lächeln und sagen: ‚Wow! Ist das nicht schön? Ich darf wieder hier essen.‘ Ich meine, wir reden hier davon, dass zwei Jahre lang bei uns niemand gegessen hat. Zwei Jahre lang sind die Leute gekommen, maskiert und verängstigt auf ihr Handy starrend, um irgendwie die Wartezeit zu überbrücken. Teilweise in der langen Schlange von 20, 30, 50 Metern, die dann irgendwo raus auf den Parkplatz geht. Es regnet, es stürmt, es ist kalt, die stehen da draußen. Und dann kommen mir die Gedanken: Und das soll jetzt also eine Gesundheitsvorsorge sein, dass ich die Menschen draußen im Regen stehen lasse mit Abstand? Da habe ich so meine eigenen Gedanken.

Und jetzt ist es im Augenblick anders bei uns. Die Menschen kommen, stellen sich an den Tisch, reden miteinander und fangen wieder an, sich zu verabreden. Mir kommt das mit Corona fast vor, als hätte ich einen Albtraum gehabt. Da habe ich gestern noch gedacht, das ist fast, als hättest du wirklich einen fiesen Traum gehabt, der auf einmal vorbei ist. Da wacht man auf und fragt sich: Was habe ich da Übles geträumt? Ich habe geträumt, es wäre irgendeine Situation, wo die Menschen isoliert sind, sich nicht mehr umarmen dürfen, keiner darf sich mehr treffen. Das ist vorbei im Augenblick, Gott sei Dank. Und wenn ich es richtig verstanden habe, ist ja die Impfpflicht-Diskussion in diesem Moment auch erst einmal vom Tisch.

Himmelklar: Wenn Sie von Ihrem Glauben sprechen, gibt es ganz unterschiedliche Reaktionen darauf. Was erleben Sie da auf der anderen Seite des Imbisswagens?

Zielke: Das kann man mittlerweile auch so ein bisschen klassifizieren. Als ich anfing, über Jesus zu reden und Meinungen hören wollte von meinen Kunden: Hey, hast du dich schon mal mit Jesus Christus befasst und aus der Bibel gelesen? Da würde ich aus der Erinnerung sagen, die Mehrheit der Gesprächspartner war eher blockiert oder so ein bisschen beschämt. Darüber wollten sie nicht reden. Sie waren eher ablehnend. Nicht alle – aber sagen wir mal, die Mehrheit. Einige wenige haben gleich leuchtende Augen gekriegt und gesagt: ‚Wow, ich liebe Jesus. Ich glaube auch an Jesus Christus.‘ Wo man dann gesagt hat: Dann lass uns doch mal reden.

Aber es gab auch durchaus ablehnende Situationen und es gab auch durchaus aggressive Situationen, wo auch gewisse Spannungen mal mit im Raum waren, auch verbale Spannungen bis hin zu – was ich auch erlebt habe – Handgreiflichkeiten. Auch das ist durchaus passiert.

Heute, nach den vielen Jahren, ist es etwas anders. Das mag damit zusammenhängen, dass natürlich viele Leute wissen, dass wir an Jesus glauben. Wir haben sehr viele Stammkunden, die seit Jahren kommen. Ich glaube, heute reagieren viel mehr Leute positiv darauf und freuen sich – nicht, dass die alle dem Glauben folgen. Viele Leute sagen zu mir – das ist wirklich ein toller Satz –, das habe ich oft gehört: "Ich glaube, dass du das glaubst. Davon bin ich überzeugt. Ich selber kann deinen Glauben jetzt nicht teilen, aber ich habe keinen Zweifel, dass das für dich eine Realität ist."

Also ich denke, dass die Leute das schon spüren und das wahrnehmen, dass man eben nicht einfach nur von etwas Theoretischem redet, sondern dass man von einer Realität spricht, von einer Sache, die in meinem Leben und in dem meiner Frau eine reale Sache ist. Es ist eine erlebbare Sache, eine kraftvolle Sache. Ich würde nicht auf diese Glaubensbeziehung zu Jesus verzichten wollen. Niemals mehr.

Himmelklar: Hier im "Himmelklar"-Podcast sprechen wir viel darüber, was uns Hoffnung gibt. Unsere letzte Frage an unsere Gesprächspartner ist immer: Was gibt Ihnen Hoffnung? Wie ist das bei Ihnen?

Zielke: Das ist fast die schönste Frage unseres Gespräches. Also vom Herzen würde ich sagen: Ich habe die Hoffnung, dass in dieser Situation, in der wir nun mal einfach alle sind, durch die Corona-Geschichte, durch die politischen Entwicklungen in der Welt, dadurch, dass die Menschen wieder mal beweisen, dass sie wirklich nichts gelernt haben – meine Hoffnung ist, dass die Kraft Gottes durch den Heiligen Geist, durch seine Gläubigen dermaßen zunehmend sein wird in den nächsten Wochen und Monaten, vielleicht auch Jahren, dass wir Zeichen und Wunder erleben wie die Urgemeinde, von der wir im Neuen Testament lesen.

Ich hoffe, Gottes Geist wird Menschen befähigen, Heilung in das Volk zu bringen, und dass viele Leute durch aktive, erlebte Heilung Jesus Christus als ihren Retter kennenlernen. Das ist meine Hoffnung. Und das möchte ich auch noch mal sagen: "Himmlischer Vater, du hörst mich hier sprechen, jetzt bist du dran. Wirke du!"

Das Interview führte Katharina Geiger.

Himmelklar: Der katholische Podcast

Kirche? Was hat die mir im 21. Jahrhundert überhaupt noch zu sagen? Viel. Schönes wie Schlechtes, Relevantes wie Banales, Lustiges und Wichtiges. Wir stellen euch jede Woche Menschen vor, die heute Kirche bewegen. Bischöfe, Politiker, Promis und Laien – Wir reden mit den Menschen aus Kirche und Gesellschaft, über die die katholische Welt spricht und fragen sie: Was bringt euch Hoffnung?

Himmelklar (DR)
Himmelklar / ( DR )
Quelle:
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