Mixa: Habe niemals körperliche Gewalt gegen Kinder angewandt

Wort gegen Wort

Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat sich erstmals persönlich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen geäußert. "Ich bin zutiefst erschüttert über die Anschuldigungen", erläuterte Mixa in einer am Donnerstagnachmittag verbreiteten Presseerklärung. Er versicherte, zu keiner Zeit gegen Kinder und Jugendliche körperliche Gewalt "in irgendeiner Form" angewandt zu haben.

 (DR)

Zugleich erklärte sich der Bischof zum Gespräch mit jenen Männern und Frauen bereit, die in ihrer Jugend im Kinderheim St. Josef in Schrobenhausen gelebt hätten. Er wolle mit ihnen über ihre Erinnerungen, Erlebnisse und Vorwürfe reden, um zuzuhören und zu erfahren, was sie in ihrer Kindheit belastet habe. Die Sorge um das Wohl und die Zukunft von Kindern, Jugendlichen und Familien sei seit jeher ein vorrangiges Anliegen seiner seelsorglichen Arbeit.

Am Mittwoch hatten fünf ehemalige Heimkinder dem Bischof in der «Süddeutschen Zeitung» (SZ) in eidesstattlichen Erklärungen vorgeworfen, sie in den 1970er und 1980er Jahren mehrfach geschlagen zu haben. Geschehen sei dies im Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Schrobenhausen zu einer Zeit, als Mixa dort Stadtpfarrer gewesen sei. Er habe sie wiederholt geohrfeigt, ihnen Fausthiebe auf den Oberarm gegeben und mit Teppichklopfer, Kochlöffel oder Stock auf das Gesäß geschlagen.

Die Diözese hatte am selben Tag die Anschuldigungen als «absurd, unwahr und erfunden» zurückgewiesen. Man behalte sich rechtliche Schritte gegen entsprechende Behauptungen vor, mit denen der Bischof offenbar persönlich diffamiert werden solle. Auch die Deutsche Bischofskonferenz stellte sich am Donnerstag hinter Mixa. «Ich glaube ihm», sagte der Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, im Deutschlandfunk. Nach den in der Zeitung erhobenen Vorwürfen stehe «Behauptung gegen Behauptung». Er denke, dass das Bistum Augsburg «die richtigen Schritte gemacht hat, dass es zu einem klärenden Prozess kommt, dass über die Dinge weiter gesprochen wird».

Unterdessen berichtete die «Süddeutsche Zeitung» von einem sechsten ehemaligen Heimkind, das in einer eidesstattlichen Erklärung Mixa körperliche Züchtigung vorwirft. «Er hat mir mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen», wird die namentlich genannte Frau zitiert. Außerdem habe er als damaliger Stadtpfarrer von Schrobenhausen «öfters sein Auto» zum Kinderheim gebracht, das dann von jeweils vier Kindern stundenlang habe geputzt werden müssen.