Missio unterstützt Forderung von Ordensfrauen

Mehr Teilhabe

Das Hilfswerk Missio fördert ein Projekt afrikanischer Ordensfrauen für demokratischere Strukturen in der katholischen Kirche. Die Ordensfrauen haben Sorge, dass ihre Stimme im Synodenprozess überhört werde wegen mangelnder Teilhabe.

Ordensfrau vor der Kirche Sainte-Anne de Kassai  / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Ordensfrau vor der Kirche Sainte-Anne de Kassai / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

Rund 2.000 Ordensfrauen aus zehn afrikanischen Ländern wollen zur Generalversammlung aller Bischöfe im Oktober 2023 ihre Forderungen zur gerechten Teilhabe in der Kirche in einem Dokument einbringen, wie das katholische Hilfswerk am Dienstag in Aachen mitteilte. Koordiniert wird die Initiative vom Missio-Partner "Vereinigung der Ordensfrauen in Ost- und Zentralafrika" (ACWECA).

Das Hilfswerk missio

Das Internationale Katholische Missionswerk missio mit Sitz in Aachen und München ist eines von weltweit mehr als 100 Päpstlichen Missionswerken. Missio München ist das Missionswerk der bayerischen, missio Aachen das der anderen deutschen Bistümer. Das Wort missio kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Sendung.

 (KNA)

"Wir sind besorgt, dass der Aufruf von Papst Franziskus, die gesamte Kirchengemeinschaft in den Synodenprozess einzubeziehen, die Stimmen der Ordensfrauen zu überhören droht", sagte ACWECA-Generalsekretärin Bridgita Mwawasi. Papst Franziskus hat die Weltversammlung der Bischöfe im Herbst kommenden Jahres unter das Thema "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung" gestellt. In einer zweijährigen Vorbereitungszeit sind alle Katholikinnen und Katholiken eingeladen, ihre Anliegen einzubringen.

Breites Anliegen

Das Projekt der Ordensfrauen repräsentiere die Anliegen von rund 30.000 Schwestern aus über 300 Kongregationen, hieß es. Damit sollen vor allem die Interessen von jungen, kleinen und diözesanen Orden vertreten werden, wie Missio-Vizepräsident Gregor von Fürstenberg erklärte. Sie verfügten kaum über internationale Vernetzungen.

Die Ordensfrauen stünden "oft an vorderster Front im Einsatz der Kirche gegen Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Unfrieden", erklärte von Fürstenberg weiter. Sie seien mit extremer Armut und politischer Instabilität konfrontiert und würden den betroffenen Menschen helfen. Ihre Leistungen und Erfahrungen würden jedoch kaum wahrgenommen, und sie hätten zu wenig Mitspracherechte in der Kirche.

In dem Projekt sollen Ordensschwestern aus den Ländern Eritrea, Äthiopien, Uganda, Kenia, Malawi, Südsudan, Sudan, Tansania, Sambia und Simbabwe zu Wort kommen. ACEWCA organisiert bis Dezember sechs Webinare für Ordensfrauen, produziert Broschüren und sammelt Fragebögen zur Weltsynode. Bis Ende dieses Jahres entsteht daraus dann ein Dokument, das in Rom überreicht werden soll.

Quelle:
epd