Misereor verkauft fertig geschmückte Maibäume gegen Spende

"Liebe schenken - Gutes tun"

Zum 1. Mai stellen sich Verliebte traditionell einen Maibaum. So will es ein rheinischer Brauch. Das Hilfswerk Misereor verkauft die Birken fertig geschmückt für den guten Zweck und bietet alternativ digitale Postkarten an.

Symbolbild Geschmückter Maibaum / © helfei (shutterstock)
Symbolbild Geschmückter Maibaum / © helfei ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Woher kommen die Bäume und auch der Schmuck für ihre Aktion unter dem Motto "Liebe schenken - Gutes tun"? 

Hannah Braucks (Misereor): Die Maibäume holen wir aus Jülich. Wir fahren am Freitag das erste Mal hin und dann Samstag in der Früh noch mal. Ab 7.00 Uhr treffen wir uns hier mit Mitarbeitenden an der Geschäftsstelle, um dann gemeinsam aufzubrechen und die Birken in Jülich zu schlagen. Die darf man nicht zu früh schlagen, habe ich mir sagen lassen. Sonst lassen sie die Blätter hängen. 

DOMRADIO.DE: Die Bäume kommen dann zu Ihnen nach Aachen. Und alle Menschen, die einen Baum bei Ihnen abholen, bekommen den passenden Baumschmuck dazu. Also, die bunten Bänder kann man sich aussuchen. Kann man noch Bäume bestellen? 

Braucks: Ja, auf jeden Fall. Dazu findet man alle Infos auf unserer Homepage. Und wir haben in Aachen auch fleißig Plakate verteilt. Also, eigentlich kann man die Aktion gar nicht übersehen. 

DOMRADIO.DE: Wo genau kann man die Birken denn abholen?

Braucks: Wir geben die direkt bei uns in der Mozartstraße aus. Vor unserer Geschäftsstelle auf dem Parkplatz haben wir einige fleißige, helfende Hände organisieren können, die uns bei der Ausgabe helfen.

Und für alle, die etwas zu weit weg wohnen und es nicht nach Aachen schaffen, haben wir uns noch etwas überlegt. Es gibt auch die digitale Maibaum-Postkarten-Aktion. Man kann quasi einen geschmückten Maibaum als Illustration, als Postkarte, quer durch Deutschland zu einem lieben Menschen schicken, an den man vielleicht gerade gerne denken möchte. 

DOMRADIO.DE: Sie geben die Bäume aber nicht kostenlos her. Wohin gehen die Einnahmen? Wofür sind die gedacht? 

Braucks: Die Einnahmen gehen an ein Friedensprojekt im Libanon. Da hat der Flüchtlingsdienst der Jesuiten nahe der großen Geflüchtetenlager einige Schulen eröffnet, wo syrische Kinder gemeinsam mit Kindern aus dem Libanon lernen. Ein multikulturelles und auch multireligiöses Team aus Lehrkräften kümmert sich.

Es gibt quasi zwei Ziele: Einerseits den Kindern und Jugendlichen aus Syrien eine Perspektive zu schenken. Und zum anderen auch, Vielfalt dadurch als Chance zu begreifen, dass die Kinder verschiedene Herkünfte mitbringen, um dann Grenzen aufzubrechen und Vorurteile zu bekämpfen.

Das Interview führte Katharina Geiger. 

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
DR