Misereor-Spendenaktion in Freiburg eröffnet

Ukraine und Klimawandel

Die katholische Hilfsorganisation Misereor hat ihre bundesweite Spendenaktion in der Fastenzeit vor Ostern eröffnet. Bischof Stephan Burger bat im Gottesdienst um Spenden für die Menschen in der Ukraine und weltweit.

Autor/in:
Volker Hasenauer
Symbolbild Spende / © Titikul_B (shutterstock)

Bei dem am Sonntag live im ARD-Fernsehen übertragenen Gottesdienst im Freiburger Münster bat Erzbischof Stephan Burger um Solidarität mit Menschen in Not. "Unzählige Menschen in der Ukraine und in anderen Krisengebieten weltweit brauchen dringend unsere Hilfe." In den Fürbitten wurde auch für Frieden in der Ukraine gebetet.

Erzbischof Stephan Burger / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Stephan Burger / © Harald Oppitz ( KNA )

Auch die Folgen des Klimawandels im globalen Süden seien dramatisch, sagte der für das Hilfswerk Misereor zuständige Bischof. Eindringlich rief er zu Klima- und Umweltschutz auf: "Eine Gottvergessenheit und Rücksichtslosigkeit gegenüber der Schöpfung, die seit dem Beginn des Industriezeitalters zu einer Ausbeutung von Mensch und Umwelt geführt hat, kann und darf nicht als unumkehrbar gesehen werden."

Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Bischöflichen Hilfswerks Misereor / © Julia Steinbrecht (KNA)
Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Bischöflichen Hilfswerks Misereor / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Misereor wirbt in den kommenden Wochen um Unterstützung für seine Entwicklungs- und Klimaschutzprojekte weltweit. Die Sprecherin eines philippinischen Misereor-Projekts, Paula Fernandez, sagte, es sei "zutiefst ungerecht, dass die armen Menschen im Süden am stärksten unter den Folgen des menschengemachten Klimawandels leiden, obwohl sie - anders als die Industriestaaten - kaum etwas zu den Ursachen der dramatischen Klimaerwärmung beigetragen haben".

Misereor-Geschäftsführer Pirmin Spiegel betonte, Deutschland sei für fast sechs Prozent des seit Beginn der Industrialisierung ausgestoßenen, klimaschädlichen CO2 verantwortlich, "Bangladesch für weniger als 0,1 Prozent."

Leitwort: "Es geht! Gerecht."

Bangladesch und die Philippinen stehen im Mittelpunkt der bundesweiten Fastenaktion 2022 des Hilfswerks unter dem Leitwort "Es geht! Gerecht." In den beiden Staaten sollen Entwicklungs- und ökologische Projekte gestärkt werden, etwa in den Slums von Dhaka oder zum Schutz vor Überflutungen auf den Philippinen.

Spiegel sagte, es sei längst klar, dass die Bürger der reichen Staaten "nicht so weiterleben, weiter konsumieren und weiter wirtschaften können wie bisher". Zugleich sei Klimaneutralität keine Zauberei: "Sie ist erreichbar und notwendig, jedoch nicht halbherzig. Jede und jeder kann sich engagieren und zum Motor von Veränderung werden."

In den kommenden Wochen informiert Misereor über seine Arbeit. Am 3. April wird bundesweit in allen katholischen Gottesdiensten um Spenden gebeten. Misereor ist mit Partnerorganisationen in weltweit rund 90 Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas engagiert. Die Organisation ist Mitglied des "Bündnis Entwicklung hilft" und vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüft. 

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA