In Mexiko ist das gesamte öffentliche Leben gelähmt

Wegen Schweinegrippe nur kurze Predigten

Wegen der Schweinegrippe in Mexiko hat die katholische Kirche des Landes massive Einschränkungen für die Sonntagsottesdienste verordnet. Die Messen sollten so kurz wie möglich und die Predigt nicht länger als fünf Minuten dauern, heißt es in einer Anordnung der Erzdiözese Mexiko vom Wochenende. Ganz auf öffentliche Messen sollen die Priester dann verzichten, wenn einer der Anwesenden Krankheitszeichen zeige. Mit den Maßnahmen soll die Infektionsgefahr verringert werden.

 (DR)

Strikte Vorsorgeregeln ordnet das Erzbistum auch für Friedensgruß und Kommunionausteilung an. Die Gläubigen sollten beim Friedensgruß einander nicht die Hände reichen. Wer die Kommunion austeile, müsse zuvor seine Hände desinfizieren. Darüber hinaus solle die Kommunion ohne die begleitenden Worte «Der Leib Christi» überreicht werden, um eine Tröpfcheninfektion durch Speichel zu vermeiden. Auch dürfe die Hostie nur auf die Hand und nicht auf die Zunge gelegt werden.
Kollekten sollten erst am Ende des Gottesdienstes stattfinden, um Infektionen durch verunreinigtes Geld beim anschließenden Kommunionempfang zu verhindern.

Ausdrücklich weist das Erzbistum die Gläubigen darauf hin, sie könnten der Messe von Kardinal Norberto Rivera Carrera im Radio folgen. Der Verdacht auf eine Infektion entbinde von der Sonntagspflicht, den Gottesdienst zu besuchen. Wenn es die Behörden verlangten, sei zudem beim Messbesuch ein Mundschutz zu tragen. Priester wie Gläubige ruft das Erzbistum überdies auf, bei Beichtgesprächen grundsätzlich einen Mundschutz zu tragen. - Laut Medienberichten sind bislang mehr als 1.300 Menschen an der Grippe erkrankt, mehr als 80 seien bereits gestorben.