Bereits 68 Todesopfer in Mexiko und Infizierte in den USA

Schweinegrippe sorgt für weltweite Besorgnis

Ein neuer Erreger der sogenannten Schweinegrippe löst weltweite Besorgnis aus. Bislang hat das Virus in Mexiko nach Angaben der Regierung 68 Todesopfer gefordert, rund 1.000 Menschen sind erkrankt. Auch die USA sind betroffen.

 (DR)

Ein Sprecher der Weltgesundheits-Organisation sagte am Samstag, in den USA seien bislang acht Infektionen gemeldet worden, sechs in Kalifornien und zwei in Texas. Die Betroffenen in den USA haben sich einem Bericht der BBC zufolge jedoch von der Erkrankung erholt.

Wie die BBC weiter berichtete, hat WHO-Generaldirektorin Margaret Chan aufgrund der Grippe-Epidemie ihren USA-Besuch unterbrochen und ist zur Zentrale ihrer Organisation nach Genf zurückgereist. Dort solle eine Notfallkommission eingesetzt werden, hieß es. Im Moment seien alle WHO-Mitarbeiter "auf dem Deck", zitierte die BBC den Sprecher der Organisation, Thomas Abraham.

Von den Infektionen seien vor allem ansonsten gesunde, junge Erwachsene betroffen, hieß es. Dies und die Tatsache, dass das Virus offenbar von Mensch zu Mensch übertragen werde, sei Besorgnis erregend, sagte Abraham weiter. Die WHO werde Experten nach Mexiko und die USA entsenden. Grund für Reisewarnungen gebe es bislang allerdings nicht.

Wie die BBC weiter berichtete, hätten die mexikanischen Behörden inzwischen Atemmasken an die Bewohner der besonders betroffene Gegend um Mexiko-Stadt verteilt. Öffentliche Veranstaltungen seien abgesagt worden.

Die Schweinegrippe betrifft in der Regel nur Schweine. Eine Übertragung auf Menschen ist bislang nur in seltenen Fällen und nur bei engem Kontakt mit den Tieren beobachtet worden. Noch seltener waren bislang Fälle, in denen das Virus von Mensch zu Mensch übertragen wurde. Experten fürchten, eine neue Form der Schweinegrippe könne eine Pandemie auslösen, also eine weltweite Ausbreitung der Krankheit.