Mexikanerin nach 21 Jahren aus USA abgeschoben

Proteste erfolglos

US-Präsident Trump setzt seine Ankündigung um, illegal in den USA lebende Ausländer besonders schnell abzuschieben, wenn sie ein Verbrechen begangen haben. Dies traf jetzt eine Mexikanerin mit gefälschter Sozialversicherungsnummer.

Proteste gegen US-Einwanderungspolitik / © Andres Kudacki (dpa)
Proteste gegen US-Einwanderungspolitik / © Andres Kudacki ( dpa )

Die US-Einwanderungspolizei hat eine Mutter zweier Kinder allein nach Mexiko abgeschoben. Die Frau hatte 22 Jahre lang als unregistrierte Migrantin in den USA gelebt und gearbeitet, wie US-Medien am Freitag berichteten. Die Abschiebung der 36-jährigen Guadalupe Garcia de Rayos sei der erste Fall, bei dem die Einwanderungspolizei das entsprechende neue Dekret von US-Präsident Donald Trump angewandt habe.

Die Abschiebung schlägt landesweit hohe Wellen, da die Frau zwei Kinder im Alter von 14 und 16 Jahren in Arizona zurückließ, die US-Bürger sind. Allein in den beiden Tagen nach ihrer Festnahme und Abschiebung wurde ihr Hashtag schon rund 100.000 Mal abgerufen.

Erfolglose Proteste

Bei Demonstrationen in Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) blockierten Teilnehmer der Proteste den Wagen, in dem die am Mittwoch Verhaftete saß. Einer fesselte sich an eines der Räder des Fahrzeugs. Insgesamt sieben Demonstranten wurden verhaftet.

Der Anwalt de Rayos', Ray Ybarra Maldonado, wertete die Aktion als direkte Folge der Exekutiv-Anordnung Trumps. Die Abschiebung habe "nichts mit der öffentlichen Sicherheit zu tun", stattdessen gehe es um die Trennung der Familie. Der Anwalt sagte weiter, er sei erst am Donnerstag vom mexikanischen Konsulat über die Abschiebung informiert worden, nachdem keine rechtlichen Gründe geltend gemacht werden konnten, um die Abschiebung zu verhindern.

Inzwischen haben die beiden Kinder ihre Mutter im mexikanischen Nogales besucht. Dort sagte sie, sie bereue nichts. Sie sei in die USA gekommen, um für ihre Kinder eine bessere Zukunft zu finden.

Der Bürgermeister von Phoenix, Greg Stanton, kritisierte die Entscheidung der Einwanderungs-Polizeibehörde "United States Immigration and Customs Enforcement" (ICE) mit deutlichen Worten. Anstatt Verbrecher aufzuspüren, investiere die Einwanderungspolizei ihre Energie, eine Mutter von zwei Kindern abzuschieben, die seit mehr als zwei Jahrzehnten in den USA lebe und niemanden gefährde.

Der Direktor einer lokalen Hilfsorganisation für Einwanderer, Carlos Garcia, sagte, die Einwanderungspolizei habe getan, was Trump wollte - abschieben und Familien trennen.

Gefälschte Sozialversicherungsnummer

De Rayos war 2008 bei einer unangekündigten Überprüfung der Dokumente an ihrem Arbeitsplatz mit einer gefälschten Sozialversicherungsnummer erwischt worden. Sie saß sechs Monate im Gefängnis und wurde dann unter der Auflage, sich jährlich einmal bei den Behörden zu melden, wieder freigelassen.

Nach einem Routinetermin bei der Einwanderungspolizei am Mittwoch durfte sie das Gebäude nicht mehr verlassen.


Quelle:
epd