Merkel kritisiert Kürzung von Entwicklungshilfe

"Sollte uns nicht wieder passieren"

Die Politik verfolgt die frühere Bundeskanzlerin nach wie vor. Aber sie hat nicht den Eindruck, dass ihr etwas fehle. "Ich brauche das nicht mehr", sagt Angela Merkel. Dennoch sieht sie die Kürzung von Entwicklungshilfe kritisch.

Angela Merkel / © Christoph Soeder (dpa)
Angela Merkel / © Christoph Soeder ( dpa )

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Kürzungen bei der Entwicklungshilfe kritisiert. Dass der Etat für Entwicklungshilfe nicht wachse, sondern schrumpfe, "halte ich für sehr gefährlich", sagte Merkel am Mittwochabend in Berlin. 

Symbolbild Entwicklungshilfe in Afrika / © Domagoj Ruzicka (shutterstock)
Symbolbild Entwicklungshilfe in Afrika / © Domagoj Ruzicka ( shutterstock )

Mit Blick auf die sogenannte Flüchtlingskrise vor zehn Jahren werfe sie sich vor, dass im Vorfeld die Flüchtlingslager etwa in Jordanien und anderen Ländern nicht finanziell besser unterstützt worden seien. "Das sollte uns nicht wieder passieren", so Merkel. Sie äußerte sich bei einer Veranstaltung des Magazins "Spiegel".

Probleme nicht ignorieren

Zu ihrem bekannt gewordenen Zitat "Wir schaffen das" sagte sie, "es ist wahnsinnig viel gelungen". Trotzdem sollten Probleme nicht unter den Tisch gekehrt werden. Es sei aber auch wichtig, all denen, die "sich so wahnsinnig engagiert haben", ein Dankeschön zu sagen.

Ein "gutes Wort" hätten auch diejenigen verdient, die als Flüchtlinge gekommen seien, heute perfekt deutsch sprächen und etwa als Ärzte und Krankenschwestern einen Beitrag für dieses Land leisteten. Dass auch islamistische Gewalttäter gekommen seien, gehöre zu den sehr bedrückenden Erfahrungen.

Angela Merkel verteidigt ihre Entscheidung zu Geflüchteten von 2015

Eine positive Bilanz zieht die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zehn Jahre nach ihrem Ausspruch "Wir schaffen das". 

Es handle sich um einen Prozess. "Aber bis jetzt haben wir viel geschafft und was noch zu tun ist, muss weiter getan werden", sagt Merkel laut einer Dokumentation der ARD. Den Satz hatte sie ursprünglich 2015 auf dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise im Hinblick auf Integration gesagt.

Kanzlerin Angela Merkel im Bundestag / © Michael Kappeler (dpa)
Kanzlerin Angela Merkel im Bundestag / © Michael Kappeler ( dpa )

"Ich brauche das nicht mehr"

Merkel betonte, sie verfolge nach wie vor die Politik, etwa die derzeitige Haushaltsdebatte, allerdings nur in den Nachrichten. Sie habe aber nicht den Eindruck, dass ihr etwas fehle. "Ich brauche das nicht mehr", so Merkel.

Quelle:
KNA