Meisner betet für Gelingen des Kirchentags

Bischöflicher Wunsch nach "Kölner Eindeutigkeit"

Kölns Kardinal Joachim Meisner hat das Programm des bevorstehenden evangelischen Kirchentags als "Leipziger Allerlei" kritisiert. Es sei "dringend zu wünschen", dass aus der Fülle von Veranstaltungen eine "Kölner Eindeutigkeit" entstehe, schreibt der Erzbischof in einem Grußwort, das der "Kölner Stadt-Anzeiger" veröffentlicht. Im domradio hingegen wünscht er den Veranstaltern ein gutes Gelingen, es sei ihm "ein persönliches Anliegen" für den Kirchentag zu beten.

 (DR)

Meisner zitiert in dem Grußwort den französischen Schriftsteller Leon Bloy (1846 bis 1917), der "modernen Predigern" vorgehalten habe, "stundenlang zu salbadern und sich mit vollendeter Geschicklichkeit um das Ja und Nein herumzudrücken".

"Aber ich freue mich, wenn der Kirchentag wirklich ein Fest des Glaubens wird, das auch überschwappt zu uns. Und dass die etwas von unseren Prozessionen, von dieser katholischen Sinnlichkeit als Schwung in ihren Kirchentag hinüberbekommen".

Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der 1965 Präsident des ersten Kirchentags in Köln war, räumte eine "Schwierigkeit mit der Fülle von Themen und Angeboten" ein. "Am Ende ist es aber doch immer so, dass jeder Teilnehmer einzelne große Erlebnisse mit nach Hause nimmt". Er persönlich freue sich auf die Thematisierung des deutsch-polnischen Verhältnisses.

Nach Auffassung von Höppner geht es beim Kirchentag darum, "sich im Glauben zu vergewissern und Kraft zu schöpfen, um Verantwortung für die Welt wahrzunehmen". Diese Verantwortung bedeute heute, ganz viele unterschiedliche Fragen zu stellen, so der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. Die Vorbereitung des Programms durch tausende Menschen sei ein "hohes Gut". Der Kirchentag lebe von der Autonomie der Vorbereitungsgruppen.

Meisner live im domradio
Im 600-seitigen stehen Gottesdienste, Diskussionen, Konzerte, Bibelarbeiten, Feste und Begegnungen. Unter den 2.000 Referenten sind rund 100 hochrangige Politiker und Religionsvertreter. Meisner feiert mit dem gastgebenden Präses der rheinischen Landeskirche, Nikolaus Schneider, einen ökumenischen Gottesdienst im Dom und hält mit ihm eine Bibelarbeit. domradio überträgt beide Veranstaltungen.