Erzbistum Bamberg mit erster Bilanz

Mehr als 700 Millionen Vermögen

Als eine weitere Diözese in Bayern hat das Erzbistum Bamberg eine Bilanz nach den Standards des Handelsgesetzbuches für Kapitalgesellschaften vorgelegt. Damit habe man vollständige finanzielle Transparenz hergestellt, so die Verantwortlichen am Donnerstag. 

Kirche und Geld  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kirche und Geld / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Die vorgelegten Jahresabschlüsse für das Jahr 2018 zeigen, dass das Erzbistum Bamberg wirtschaftlich solide aufgestellt ist und verantwortungsvoll mit seinen Mitteln umgeht", sagte Finanzdirektor Mathias Vetter. Außerdem wurden auch Zahlenwerke für den Erzbischöflichen Stuhl, das Metropolitankapitel und der Emeritenanstalt vorgelegt.

Vermögen gewährleistet kirchlichen Auftrag

Das Vermögen des Erzbistums beläuft sich laut der HGB-Bilanz auf 744 Millionen Euro. Dazu zählten auch vorwiegend für kirchliche und karitative Ausgaben genutzte Grundstücke und Gebäude wie etwa die Bildungshäuser, diözesane Schulen oder die Stadtkirche in Nürnberg.

Nach Berücksichtigung aller Verpflichtungen verbleibe ein Eigenkapital in Höhe von 563 Millionen Euro. "Das Diözesanvermögen gewährleistet die Erfüllung des kirchlichen Auftrags, das Wort Gottes zu den Menschen zu tragen und sie seelsorglich zu begleiten", sagte Generalvikar Georg Kestel. Er hob unter anderem auch die karitative Arbeit hervor.

Mehr als 100 Millionen Personalkosten 

Die meisten Einnahmen verbucht das Erzbistum den Angaben zufolge mit 183 Millionen Euro aus der Kirchensteuer. Auf der Aufwandseite stehen allein 108 Millionen Euro Personalkosten für rund 1.800 hauptberufliche Mitarbeiter in Seelsorge und Verwaltung.

Weitere 41 Millionen Euro investiere das Erzbistum in den Bau und Erhalt seiner Immobilien. Der Jahresabschluss weist für 2018 ein positives Bilanzergebnis von 3 Millionen Euro auf. Der Diözesansteuerausschuss habe beschlossen, dieses Geld der Caritas zur Verfügung zu stellen, hieß es.

Drei Jahre lang habe das Erzbistum an der Umstellung auf die HGB-Standards gearbeitet, so der Finanzdirektor. So seien alle Vermögenswerte und Verpflichtungen im Rahmen einer Inventur vollständig erfasst und bewertet worden. Die Jahresberichte aller vier Rechtsträger sind laut Erzbistum öffentlich einsehbar. Unabhängige Wirtschaftsprüfer hätten sie uneingeschränkt bestätigt.

Für die Versorgung der Priester im Ruhestand  

Der Erzbischöfliche Stuhl verfügt der Bilanz zufolge über ein Vermögen von fünf Millionen Euro. Aus ihm sollen die Aufgaben und Dienste des Erzbischofs finanziert werden. Rund 13 Millionen Euro liegen beim Metropolitankapitel. Es finanziert damit die Seelsorge am Dom, das Diözesanmuseum und weitere Dienste.

Im Eigentum des Kapitels sind auch die Kunstwerke des Museums, etwa die 1.000 Jahre alten Kaisermäntel vom heiligen Heinrich und seiner Frau Kunigunde. Für die Versorgung der Priester im Ruhestand ist bei der sogenannten Emeritenanstalt ein Vermögen von 144 Millionen Euro vorhanden.


Quelle:
KNA
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