Fast jeder Fünfte muss an Sonn- und Feiertagen arbeiten

Materielle Entschädigung längst nicht für alle

Laut Statistischem Bundesamt hat fast jeder Fünfte aller Angestellten an Sonn- und Feiertagen gearbeitet. Nicht jeder Dienst könne eingeschränkt werden, so eine Bundestagsabgeordnete, jedoch könnten Öffnungszeiten freundlicher gestaltet werden.

Symbolbild Sonntagsruhe / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Sonntagsruhe / © Harald Oppitz ( KNA )

7,1 Millionen Beschäftigte oder 18,8 Prozent aller Angestellten und damit fast jeder Fünfte arbeitete 2018 an Sonn- und Feiertagen. Das geht aus der Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann (Linke) hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) vorliegt.

Der Großteil der Betroffenen, 4,7 Millionen Menschen, arbeitete demnach sogar ständig oder regelmäßig sonn- bzw. feiertags. Die Statistik reicht zurück bis 1995. Damals lag der Anteil der Sonn- und Feiertagsbeschäftigten etwas niedriger, bei 18,2 Prozent. 2011 waren es den Angaben zufolge sogar 26 Prozent; damit war jeder Vierte betroffen.

Tage der Arbeitsruhe

"Im Grundgesetz ist eindeutig festgelegt, dass Sonn- und Feiertage als Tage der Arbeitsruhe zu schützen sind", sagte Zimmermann der Zeitung und forderte: "Die Bundesregierung muss ihre Möglichkeiten nutzen, die zahlreichen Ausnahmeregelungen nach dem Arbeitszeitgesetz einzuschränken."

Natürlich müsse etwa in Krankenhäusern, Gaststätten und Kultureinrichtungen sonn- und feiertags gearbeitet werden, so die Linken-Abgeordnete. Eingeschränkt werden können aber etwa die "enorm liberalisierten" Sonntagsöffnungszeiten im Einzelhandel.

Zimmermann betonte, dass längst nicht alle Betroffenen materiell für ihre Sonn- und Feiertagsarbeit entschädigt würden. Zwar sähen viele Tarifverträge Zuschläge vor; sie gälten aber für immer weniger Beschäftigte.


Quelle:
KNA
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