Martin Urban

"Wer leichter glaubt, wird schwerer klug"

Der Mensch denkt nicht nur mit dem Kopf, er glaubt auch mit dem Kopf. Wenn wir verstehen, warum wir glauben, können wir im Lichte dieses Wissens überprüfen, was wir glauben. Dazu müssen wir auch den Zweifel zulassen.

 (DR)

Zwei Jahrtausende lang war christlicher Glaube Kirchenglaube. Auch heute sind Menschen auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens. Aber die traditionellen Erklärungen genügen ihnen nicht mehr. Die alten Deutungen sind auch im Lichte kritischer Forschung korrekturbedürftig. Die Kirchen vermeiden die Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen der Wissenschaften. Stattdessen reden sie lieber von Moral. Martin Urban stammt aus einer Theologenfamilie. Er selbst arbeitete zunächst als Diplom-Physiker, bevor er 1965 zur Süddeutschen Zeitung wechselt und dort den Wissenschaftsteil aufbaute. Urban ist inzwischen an zahlreichen Publikationen als Autor und Herausgeber beteiligt und wurde unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet.
Urban hielt seinen Vortrag im Herbst 2008 im Rahmen der 2. Bad Honnefer Disputation "Was glaubt, wer nicht glaubt?"