Die traditionelle Lourdesfeier im Kölner Dom mit vielen hundert Pilgern und einer Lichterprozession beschließt in jedem Jahr die Pilgersaison des Deutschen Lourdesvereins. Dieser wurde 1880 in Köln gegründet mit dem Ziel, für deutsche Pilger Wallfahrten zur Gottesmutter von Lourdes zu organisieren.
Im Heiligen Jahr 2025 erinnert die Kirche nicht nur an eine Zeit der Erneuerung, sondern auch an ein großes theologisches Jubiläum: Vor 1700 Jahren tagte das Konzil von Nicäa. Damals wurde das Glaubensbekenntnis formuliert, dass "Jesus Christus wirklich wahrer Gott und eines Wesens mit dem Vater ist". Woelki griff dieses Jubiläum in seiner Predigt auf – und schlug den Bogen zur Gottesmutter Maria. Sie, so der Erzbischof, stehe "im Dienst der Wahrheit".
Jungfrauengeburt Ausdruck göttlicher Wirklichkeit
Die Jungfrauengeburt sei Ausdruck der göttlichen Wirklichkeit, so der Kardinal. Viele Menschen täten sich heute schwer, das zu glauben, räumte der Kardinal ein. "Aber was wir für unmöglich halten, ist bei Gott möglich." Wer an den Schöpfergott glaube, müsse anerkennen, dass er neues Leben schaffen könne – auch ohne menschliches Zutun. In der Jungfrauengeburt zeige sich, "dass Gott in die Geschichte eingreift und den neuen Adam schafft, um die Welt zu erlösen".
Maria selbst zeige zugleich, was der Mensch vor Gott ist: "Vor Gott sind wir nichts anderes als seine Mägde und Knechte", sagte Woelki mit Blick auf das Magnificat. Maria habe sich ganz geöffnet für Gottes Wirken – und darin liege ihre Größe. Sie sei das "Zepter der rechten Lehre", die "Überwinderin der Irrlehren" und "Dienerin der Wahrheit".
Zum Abschluss sprach Woelki von Maria als "Zeichen der Hoffnung". Sie trage Christus – die Wahrheit selbst – "in ihren Armen und in ihrem Herzen". So leuchte sie der Kirche als Morgenstern voran auf dem Weg zum Heil.
Die Feier, die mit dem Rosenkranzgebet begonnen hatte, endete mit einer Lichterprozession durch den Kölner Dom.