Marianne Sägebrecht sucht in "Omamamia" Vergebung beim Papst

Rom statt Rosenheim

Neun Jahre hat die Schauspielerin Marianne Sägebrecht vom Kino pausiert. Nun kehrt die 67-Jährige an Allerheiligen auf die Leinwand zurück - nicht nach Rosenheim, sondern als "Oma", die in "Omamamia" ihr Seelenheil bei ihrem bayerischen Papst retten will.

Autor/in:
Veronika Wawatschek
 (DR)

Denn nur er kann sie von der Last einer Jugendsünde befreien, glaubt sie felsenfest. Und sie wird das in Ordnung bringen, verspricht sie ihrem seligen Loisl in der kanadischen Weite. Richtig, Marianne Sägebrecht - bekannt aus dem 80er-Jahre-Film "Out of Rosenheim" - verschlägt es in Tomy Wiegands neuer Komödie nicht in die US-amerikanische Wüste, sondern nach Kanada. Dorthin ist sie 40 Jahre zuvor mit Loisl ausgewandert. Bayerische Frömmigkeit, gepaart mit einer Vorliebe für bayerische Kulinarik hat sie sich die Jahre über bewahrt.



Und beidem frönt sie im weiteren Verlauf nach Herzenslust. Während nämlich die Tochter, gespielt von Annette Frier ("Danni Lowinski"), ihr einen Platz im Seniorenheim reserviert, macht sich die Mutter klammheimlich auf den Weg nach Rom. Überraschungen sind programmiert. Die katholische Familie, in der Enkelin Martina (Miriam Stein, "Goethe") angeblich als Au-pair arbeitet, entpuppt sich als Rockmusiker, mit dem Martina in wilder Ehe lebt. Auch die Audienz beim Papst gestaltet sich alles andere als einfach. Bis zum päpstlichen "Ego te absolvo" nimmt die Geschichte einige Wendungen.



Verehrung für Papst Benedikt XVI.

An Klischees wird nicht gespart. Vespa fahrende Gigolos, denen es hauptsächlich um "amore" geht, gehören genauso dazu wie eine gottesfürchtige Bayerin, bei der die Liebe vornehmlich durch den Magen geht. Weil Oma sich nämlich gegen Touristenfraß verwahrt, greift sie in einem bayerischen Lokal kurzerhand selbst zum Kochlöffel. "Schnitzel mit Bratkartoffeln und Preiselbeeren" sind das Geheimrezept, das ihr beim glücklosen Restaurantbesitzer Dino (Giovanni Esposito) den Beinamen "Oma Preiselbeer" einbringt und dem Lokal volle Tische beschert.



Eine gewisse Ähnlichkeit zwischen "Oma" und ihrer Darstellerin scheinen dabei kaum zufällig. Hat sich Marianne Sägebrecht in den vergangenen Jahren doch mit Kochbüchern einen Namen gemacht. Ihre Verehrung für Papst Benedikt XVI. verschweigt sie nicht. Er sei ein außergewöhnlich intelligenter Mann, verriet die "heidnische Katholikin", als die sie sich selbst bezeichnet, dem Bayerischen Rundfunk. Und schließlich kennt sie das Zusammenleben dreier Frauengenerationen unter einem Dach aus eigener Erfahrung - wenngleich ohne die Konflikte in "Omamamia".



Da geht es nämlich nicht nur um kleine Streitereien - bei allem Klamauk ist auch Platz für große Themen: Liebe, Leidenschaft, Betrug und den Wert der Familie. Als die stets besorgte Tochter Marie in Rom eintrifft, findet sie Oma und Enkelin exzessiv feiernd vor. Omas Lebensbeichte, die sie dann doch nicht zuerst beim Papst, sondern bei Marie und Martina ablegt, macht die Situation nicht besser. Und dann kommt es auch noch im Vatikan zu einer leibhaftigen Krise. Binnen einer Stunde sollen 100 Kaiserschmarrn für Benedikt XVI. und seinen Stab auf den Tisch. Da hilft nur ein Rezept: Zusammenhalten.