Maria 1.0 für Marienweihe der katholischen Kirche in Deutschland

Führt der synodale Weg zur Kirchenspaltung?

Gottesmutter Maria solle die katholische Kirche in Deutschland durch die Glaubenskrise führen. Deshalb plädieren die Katholikinnen von Maria 1.0 die Kirche Maria zu weihen. Ihre Sorge ist, die Kirche in Deutschland könne sich abspalten.

Kirche soll Maria geweiht werden / © Kristina Kiauka (DR)
Kirche soll Maria geweiht werden / © Kristina Kiauka ( DR )

Die Katholikinnen-Initiative Maria 1.0 schlägt vor, die katholische Kirche in Deutschland Maria zu weihen. Diesen Wunsch äußere man "nach der unbefriedigenden Abstimmung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken über die Satzung des Synodalen Weges", teilte die Initiative am heutigen Dienstag im oberbayerischen Schongau mit.

Ziel sei es, dass die Gottesmutter die katholische Kirche in Deutschland durch die Glaubenskrise führe. Viele Gläubige seien nicht einverstanden mit dem geplanten Reformprozess. Sie sorgten sich etwa darum, dass die hiesige Kirche einen Sonderweg gehe, der zur Abspaltung von der Weltkirche führe.

Reformen führen Menschen nicht näher zu Gott

"Die Kritik vieler ist, dass zurzeit nur scheinbare Lösungen angestrebt werden", so die Initiative Maria 1.0. Die angedachten Neuerungen führten die Menschen nicht näher zu Gott. Dabei seien das eigentliche Problem hinter den hohen Kirchenaustrittszahlen der schwindende Glaube und das fehlende Wissen um ihn. "Ein klares und erfolgreiches Modell für die nötigen Reformen wäre die Gottesmutter", meinen die Maria-1.0-Frauen. Marias unbedingtes Ja zum Wort Gottes sei das erfolgreiche Urmodell des Christentums.

Maria 1.0 kritisiert ZdK

Der Synodale Weg beginnt am ersten Advent. Die weitere inhaltliche Ausgestaltung der Reformdebatte soll die erste Synodalversammlung vom 30. Januar bis 1. Februar in Frankfurt vornehmen. Mit der zunächst auf zwei Jahre angelegten Initiative wollen die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Themen sind die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Gewaltenteilung und die Rolle von Frauen in der Kirche. Zum ZdK erklärte Maria 1.0, dass dieser "eingetragene Verein bei Weitem nicht alle deutschen Katholiken repräsentiert".

Maria 1.0 wurde im Mai von der Schongauer Lehrerin Johanna Stöhr als Reaktion auf die Bewegung Maria 2.0 gegründet, die sich zu einer bundesweiten Protestwelle gegen eine männerdominierte katholische Kirche und für den Zugang von Frauen zu Weiheämtern entwickelt hatte.


Quelle:
KNA