Malteser planen Winterhilfe für Menschen in der Ukraine

"Ende des Krieges noch immer nicht in Sicht"

Der Malteser Hilfsdienst stellt sich bei der Unterstützung der vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine auf Hilfslieferungen für den Winter ein. Man geht davon aus, dass im Winter mehr Menschen in die Westukraine kommen werden.

Sammlung von Hilfsgütern für die Ukraine / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Sammlung von Hilfsgütern für die Ukraine / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

"Ein Ende des Krieges ist noch immer nicht in Sicht und die Infrastruktur in den Ostgebieten ist schwer beschädigt. Deshalb werden wir in den kommenden Wochen wichtige winterspezifische Hilfsgüter, wie beispielsweise Decken und Solarbatterien, an besonders bedürftige Menschen verteilen", sagte der Leiter der Malteser Ukraine, Pavlo Titko, am Donnerstag in Lviv (Lemberg).

Malteser packen Hilfsgüter (Malteser)
Malteser packen Hilfsgüter / ( Malteser )

Laut Titko leben derzeit rund 900.000 Menschen in der Ostukraine in Notunterkünften und Tausende in kaum noch zugänglichen Ortschaften oder beschädigten Häusern. "Wir gehen davon aus, dass im Winter noch mehr Menschen in die Westukraine kommen werden", sagte er. Im Osten des Landes könnten die Temperaturen in dieser Jahreszeit schon mal auf minus 20 Grad fallen.

Als Teil der vorbereitenden Winterhilfe werde deshalb auch eine weitere Sammelunterkunft nahe dem west-ukrainischen Lviv winterfest renoviert und für bis zu 120 Menschen Wohnraum geschaffen.

Krieg nimmt an Wucht noch weiter zu

Die deutschen Malteser haben im ersten halben Jahr des Krieges mehr als 5.500 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine oder deren Nachbarländer geliefert, wie es hieß. In Lviv, Kattowitz (Polen) und Fürstenfeldbruck (Deutschland) stehen Logistik- und Materialzentren zur Verfügung.

Darüber hinaus waren in den ersten drei Monaten des Krieges täglich rund 1.000 ehrenamtliche Malteser-Kräfte aus Deutschland im Einsatz.

Hilfsgüter für die Ukraine / © Halfpoint (shutterstock)
Hilfsgüter für die Ukraine / © Halfpoint ( shutterstock )

Der Präsident von Malteser International Europa, Douglas Graf von Saurma-Jeltsch, warnte derweil davor, dass die bisherige große Unterstützung für die ukrainische Bevölkerung angesichts der Sorgen um Gas und Strom in den europäischen Ländern an Schwung zu verlieren drohe.

"Der Krieg nimmt aber an Wucht noch weiter zu, und die Verletzungen an Körper und Seele wachsen", sagte er. "Wer Geld oder Engagement für Frauen, Kinder und Männer geben kann, soll das bitte tun, weil unverändert jeden Tag viele bedürftige Menschen versorgt werden müssen."

Spenden für Opfer des Krieges in der Ukraine

Viele Menschen möchten den Opfern des Krieges in der Ukraine möglichst konkret helfen. Fachleute halten Geldspenden beinahe immer für den besseren Weg als Sachspenden. DOMRADIO.DE hat eine Liste mit Spendenmöglichkeiten erstellt.

Wer einen Geldbetrag spenden möchte, sollte diesen am besten einer oder maximal zwei Organisationen zukommen lassen. Das mindert den Werbe- und Verwaltungsaufwand der Organisationen.

DOMRADIO.DE empfiehlt Spenden an folgende Hilfsorganisationen:

 

Caritas International

Hilfsbereitschaft für die Ukraine / © Halfpoint (shutterstock)
Hilfsbereitschaft für die Ukraine / © Halfpoint ( shutterstock )
Quelle:
epd