"Mahnender Mühlstein" steht nun im Vatikan

Mahnmal für Opfer von Missbrauch

Ein "Mahnender Mühlstein" gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch hat nun seinen Platz im Vatikan gefunden. Vertreter einer Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen hatten ihn vor einer Woche an Papst Franziskus übergeben. 

Mühlstein gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch in Berlin  / © Anna Mertens (KNA)
Mühlstein gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch in Berlin / © Anna Mertens ( KNA )

Der Papst habe entschieden, ihn vor dem Sitz der Päpstlichen Kinderschutzkommission am Largo Giovanni Paolo II hinter der Audienzhalle Paul VI. aufstellen zu lassen, so Pressesprecher Matteo Bruni auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Papst "tief bewegt und ergriffen"

Das 1,4 Tonnen schwere Mahnmal wurde zwischen zwei Pfeilern der Audienzhalle in einem Beet mit Usambara-Veilchen aufgestellt. Der Stein trägt auf Deutsch den Satz Jesu: "Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde" (Matthäus-Evangelium, Kapitel 18, Vers 6). Übergeben hatte ihn dem Papst eine Initiative mit Sitz im rheinland-pfälzischen Siershahn. Franziskus sei "tief bewegt und ergriffen" gewesen, so die Initiative. Sie zitierte ihn mit den Worten: "Das ist stark!"

Der "Mahnende Mühlstein" war seit 2008 bereits in vielen deutschen Städten zu sehen. Damit solle ein Zeichen gesetzt werden, um Erwachsene an ihre Verantwortung gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern zu erinnern. Vorsitzender der Initiative ist der Sozialpädagoge Johannes Heibel, der sich seit 1993 mit Fällen sexuellen Missbrauchs in Kirche und Gesellschaft befasst.

 


Quelle:
KNA