Magdeburg gedenkt des Weihnachtsmarkt-Anschlags vor einem Jahr

Erinnern an die Opfer

Mit einem Gottesdienst, Glockenläuten und einer Gedenkstunde erinnert Magdeburg an die Opfer des Weihnachtsmarktanschlags. Bei dem Anschlag starben damals sechs Menschen, über 300 wurden verletzt. Zum Gedenken kommt auch Kanzler Merz.

Der Gedenkort am Portal der Johanniskirche am Gedenktag zum Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt  / © Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Der Gedenkort am Portal der Johanniskirche am Gedenktag zum Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt / © Klaus-Dietmar Gabbert ( dpa )

Zum ersten Jahrestag des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt findet an diesem Samstag ein umfangreiches Gedenken statt. Auftakt bildet um 11.00 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Johanniskirche unweit des Tatorts mit den Bischöfen Gerhard Feige und Friedrich Kramer. Bei der Amokfahrt eines syrischen Arztes am 20. Dezember 2024 starben sechs Menschen, über 300 wurden teils schwer verletzt. Aktuell läuft der Gerichtsprozess gegen den Todesfahrer.

Einige Weihnachtsmärkte in der Stadt sind am Jahrestag geschlossen, darunter der Tatort. Andere sind offen und wollen damit ein Zeichen der Anteilnahme setzen. Um 17.30 Uhr ist eine Gedenkstunde in der Johanniskirche für Betroffene und Hinterbliebene geplant, bei der Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sprechen wollen sowie eine Betroffenen-Vertreterin und Vertreter verschiedener Religionen.

Glockenläuten und Lichterkette

Um 19.02 Uhr, dem Zeitpunkt des Anschlags, ist ein stadtweites Glockenläuten geplant. Zudem soll rund um den Weihnachtsmarkt, wo die Amokfahrt stattfand, eine Lichterkette gebildet werden. Neben den christlichen Kirchen gehören auch die islamischen und jüdischen Gemeinden zu den Initiatoren der Gedenkaktion.

Der Gottesdienst und die Gedenkstunde werden live im MDR-Fernsehen übertragen.

Bistum Magdeburg

Das Bistum Magdeburg zählt zu den jüngsten Bistümern in Deutschland. Die Geschichte des katholischen Glaubens in der Region reicht allerdings zurück bis ins achte Jahrhundert. 

Das Gebiet des Bistums umschließt ein Territorium, das zu den ältesten deutschen Kulturlandschaften zählt. Hier stand die Wiege des Deutschen Reiches und bis heute ruhen hier die ersten deutschen Herrscher: König Heinrich I. in der Stiftskirche von Quedlinburg und Kaiser Otto der Große im Magdeburger Dom, der ersten gotischen Kathedrale diesseits der Alpen. 

Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf (KNA)
Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf ( KNA )
Quelle:
KNA