Märchenspiel in drei Bildern

Hänsel und Gretel

 (DR)

Hänsel und Gretel, Kinder eines armen Besenbinders, leiden Hunger. Statt der ihnen aufgetragenen Arbeiten (Strümpfe stricken und Besen binden) tanzen sie ausgelassen in der Stube herum. Da kehrt ihre Mutter heim. Als sie die beiden schlagen will, zerbricht sie einen Topf mit Milch, die einzige im Haus vorhandene Nahrung. Wütend jagt sie die Kinder aus dem Haus. Sie sollen im Wald Erdbeeren sammeln. Nun kehrt - angetrunken - der Vater nach Hause zurück. Er hat ein gutes Geschäft gemacht und einen Sack voller Lebensmittel gekauft. Mitten in der gemeinsamen Freude der Eltern bermerkt der Vater, dass die Kinder fehlen. Als der Vater von den Geschehnissen erfährt, erzählt er von der im Wald hausenden Knusperhexe, die Kinder zu Lebkuchen backt und hernach isst. Die Eltern begeben sich auf die Suche nach den Kindern.

Humperdincks Schwester Adelheid Wette plante das Märchenspiel als häusliche Theateraufführung. Sie bat ihren Bruder lediglich um die Vertonung einiger Verse. Als diese im Familienkreis großen Anklang fanden, beschlossen Wette und Humperdinck, ein Singspiel daraus zu machen. Schließlich wurde Humperdincks Begeisterung so groß, dass er eine abendfüllende Oper komponierte. Bereits die Uraufführung war ein außerordentlicher Erfolg.