Lübecker Kreuzweg will Zeichen für Frieden setzen

"Botschaft des Zusammenhalts"

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause findet am Karfreitag wieder der ökumenische Lübecker Kreuzweg statt. Die katholische und die evangelische Kirche erwarten mehrere Hundert Menschen.

 Archivbild: Station beim Relief auf dem Jerusalemsberg auf dem Lübecker Kreuzweg am Karfreitag 2017 mit Stefan Heße (l.), Erzbischof von Hamburg, und Bischöfin Kirsten Fehrs (2.v.l.) / © Marco Heinen (KNA)
Archivbild: Station beim Relief auf dem Jerusalemsberg auf dem Lübecker Kreuzweg am Karfreitag 2017 mit Stefan Heße (l.), Erzbischof von Hamburg, und Bischöfin Kirsten Fehrs (2.v.l.) / © Marco Heinen ( KNA )

Das kündigten sie am Freitag in der Hansestadt an. Auf Deutschlands wohl ältestem Kreuzweg ziehen sie mit einem Holzkreuz durch die Lübecker Altstadt und erinnern an fünf Stationen an das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Der Kreuzweg steht unter dem Motto "Zusammenhalt". Teilnehmen wollen unter anderem die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs, der katholische Erzbischof Stefan Heße und der frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm (SPD).

Kreuzweg mit Botschaft

"Auf unermessliches Leid angesichts des Krieges gegen die Ukraine antworten wir mit diesem Kreuzweg mit der Botschaft des Zusammenhalts", erklärte Fehrs. Viele Menschen seien zutiefst entsetzt angesichts der Bilder von Kriegsopfern, die auf den Straßen der Ukraine "barbarisch" ermordet worden seien. "Wenn wir gemeinsam das Kreuz tragen, tragen wir ihr Leid mit." Vom Kreuzweg gehe die Botschaft aus, für eine Gesellschaft ohne Hass und für den Frieden einzutreten, so die Bischöfin.

Heße sagte, er sei froh und dankbar, dass die Veranstaltung in diesem Jahr wieder "in ökumenischer Verbundenheit" stattfinde. "Der Kreuzweg ist für mich ein wichtiges Zeichen, das den christlichen Glauben im Norden sichtbar macht."

Der älteste seiner Art

Kirchenhistoriker halten den Lübecker Kreuzweg für den ältesten seiner Art in Deutschland. Er wurde Ende des 15. Jahrhunderts angelegt und geriet nach der Reformationszeit in Vergessenheit. Seit 1994 wird er wieder jährlich gegangen, seit 2002 in ökumenischer Gemeinsamkeit. Er ist wie die "Via dolorosa" in Jerusalem 1.650 Meter lang und führt von der Jakobi-Kirche in der Altstadt zum Jerusalemsberg außerhalb der Innenstadt.

Wegen der Pandemie war die Prozession durch die Lübecker Innenstadt in den vergangenen zwei Jahren ausgefallen. 2020 wurde stattdessen eine Radio- und 2021 eine Videoandacht angeboten.

Quelle:
KNA