Lösung im Streit über Islam-Professor zeichnet sich ab

Aufpasser für Kalisch?

Nach Kritik der islamischen Verbände am Leiter des Centrums für Religiöse Studien an der Universität Münster, Muhammad Kalisch, scheint sich eine Lösung abzuzeichnen. Die Lehrerausbildung für Islamkunde in Münster werde fortgesetzt, betonte Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Dienstag in Düsseldorf. Dazu solle nun die zweite Professur am bundesweit einzigen Lehrstuhl für die Lehrerausbildung für Islamkunde möglichst schnell besetzt werden. Derzeit laufe das Berufungsverfahren.

 (DR)

Der Koordinationsrat der Muslime hatte Kalisch wegen geäußerter Zweifel an der Existenz Mohammeds scharf kritisiert und die Mitarbeit im Beirat des Centrums für Religiöse Studien beendet. Man könne Studierenden nicht mehr empfehlen, sich in Münster einzuschreiben. Wie der zuständige Minister Pinkwart erklärte, soll jetzt die Professur für Islamische Religionspädagogik besetzt werden, für die das Land der Hochschule bereits 2007 das Geld zur Verfügung gestellt habe.

Sobald die Universität ihre Entscheidung getroffen habe, werde die Landesregierung das Votum der islamischen Verbände einholen, um eine möglichst breite Akzeptanz für die Lehrerausbildung zu erzielen, versprach der FDP-Politiker. Gleichzeitig unterstrich er, dass die verfassungsrechtlich garantierte Freiheit von Forschung und Lehre für alle Wissenschaftler, «auch in der islamischen Religionswissenschaft», gelte.