Limbus war nie definierte Glaubenswahrheit

"Hoffnung auf Heil" für ungetaufte Kinder

Auch ohne Taufe gestorbene Kinder können laut einem neuen Dokument der päpstlichen Theologenkommission in den Himmel kommen. Es gebe gewichtige theologische Gründe für die Hoffnung, dass auch ungetaufte Kinder gerettet würden. Papst Benedikt hat der Veröffentlichung des Dokuments zugestimmt. Auszüge daraus wurden vorab in der US-amerikanischen Kirchenzeitschrift „Origins“ veröffentlicht. Es war höchste Zeit, dass diese Hypothese abgeschafft wurde, sagt der Fundamentaltheologe Prof. Hoff im domradio-Interview

 (DR)

Die italienische Jesuitenzeitschrift „Civiltà Cattolica" wird den Text im Wortlaut publizieren. Der 41-seitige Text mit dem Titel „Die Hoffnung auf Heil für ungetauft gestorbene Kinder" beruht auf mehrjährigen Beratungen eines Expertengremiums. Die Taufe bleibe zwar der ordentliche Heilsweg, heißt es, es sei aber das Bewusstsein dafür gewachsen, dass Gott die Rettung aller Menschen wolle. Ein als Vorhölle gedachter so genannter „Limbus", in dem Kinder ohne Schmerz, aber auch ohne Gottesnähe existierten, spiegele eine „unangemessen restriktive Sicht von Rettung" wider.

Der heutige Papst hatte sich schon 1985, als er selbst die Glaubenskongregation leitete, zu dieser Frage geäußert. In seinem Buch "Zur Lage des Glaubens" betonte er: "Der Limbus ist niemals definierte Glaubenswahrheit gewesen. Ich persönlich - wobei ich mehr als bisher als Theologe und nicht als Präfekt der Kongregation spreche - würde ihn fallen lassen, da er immer nur eine theologische Hypothese gewesen ist."