Libori-Gottesdienst für französische Partnerdiözese Le Mans

"Angst ist Frucht einer Welt ohne Gott"

Das Paderborner Libori-Fest ist am Montag mit dem traditionellen Gottesdienst für Gäste aus der französischen Partnerdiözese Le Mans fortgesetzt worden. Der Bischof von Le Mans, Yves Le Saux, kritisierte im Dom ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Angst in Europa - auch unter Christen.

 (DR)

Dies sei die "Frucht einer Welt ohne Gott". Er warnte davor, Hoffnung allein in Konsum und Vergnügungen, Scheinwelten und Esoterik zu suchen. Schlüssel zu wirklicher Hoffnung sei allein der Glaube. Das Libori-Fest war am Samstag eröffnet worden. Es dauert bis Sonntag und steht in diesem Jahr unter dem Leitwort "Denn wir schauen aus nach Dir".

Le Saux nimmt zum zweiten Mal an den Libori-Feierlichkeiten im Bistum Paderborn teil. Er setzt damit die Tradition seiner Vorgänger fort. Paderborns Erzbischof Hans-Josef Becker hieß ihn und die weiteren Gäste aus Frankreich willkommen. "Sorgen wir auch weiterhin gemeinsam dafür, dass uns der Liebesbund ewiger Bruderschaft zwischen den Diözesen Le Mans und Paderborn verbindet", so Becker.

Hochfest am Sonntag
Auch Becker hatte in seiner Predigt am Sonntag, dem Hochfest des heiligen Liborius, vor Lebenssucht und Todesangst gewarnt. Durch mangelnden Glauben und nicht zuletzt eine höhere Lebenserwartung habe sich die Lebensperspektive vieler Menschen verschoben. Der Tod und mit ihm das Jenseits würden weit weggerückt. "Da konzentriert sich das ganze Interesse auf die irdische Lebenszeit", so Becker. Aus der müsse dann möglichst viel und möglichst schnell herausgeholt werden, was herauszuholen ist. Hektik und Überforderung seien die Folge. Bei einer solchen Sichtweise werde "das Leben geradezu halbiert", kritisierte der Erzbischof.

Das neuntägige Libori-Fest mit seiner Mischung aus Kirchenfest, Kirmes und Kultur hat seinen Ursprung im Jahr 836. Damals wurden die Gebeine des heiligen Liborius, der Bischof von Le Mans in Frankreich war, nach Paderborn überführt. So entstand eine der ältesten Städtepartnerschaften.