Tausende Menschen nehmen Abschied von Niki Lauda

Letzte Ehre

Vertreter aus Österreichs Politik und Gesellschaft haben die Verdienste des verstorbenen Rennfahrers und Unternehmers Niki Lauda gewürdigt. "Wir stehen an der Bahre eines großen Österreichers."

Helm auf dem Sarg von Niki Lauda im Wiener Stephansdom  / © Georg Hochmuth (dpa)
Helm auf dem Sarg von Niki Lauda im Wiener Stephansdom / © Georg Hochmuth ( dpa )

Das sagte Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen in seiner kurzen Ansprache beim Requiem für Lauda am Mittwoch im vollbesetzten Wiener Stephansdom. Lauda habe es wie kein anderer verstanden, "ein riesiges Herz mit glasklarem Verstand zu verbinden", so Van der Bellen über Lauda, der am 20. Mai im Alter von 70 Jahren gestorben war.

Der frühere Formel-1-Weltmeister sei in mehrfacher Hinsicht ein Vorbild gewesen, besonders auch im Umgang mit Fehlern. "Es braucht die ehrliche Analyse von Fehlern, damit wir aus der Vergangenheit lernen können. Niki Lauda hat uns gezeigt, wie das geht und dass es geht", so Van der Bellen.

Mut, Stärke, Willenskraft

Auch Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz, der entgegen der ursprünglichen Ankündigung doch an der Trauerfeier teilnahm, würdigte Lauda als Vorbild in seiner Fähigkeit, auch schwere Unfälle und Schicksalsschläge zu bewältigen. Ohne zu jammern habe Lauda seinen Blick stets nach vorne gerichtet.

Arnold Schwarzenegger hob Laudas Mut, Stärke, Willenskraft und seine Liebe für die Menschen hervor. Niki Lauda habe nicht an Limits geglaubt, nicht im Sport und auch sonst nicht im Leben. Schwarzenegger erinnerte sich daran, dass es Lauda war, der ihn ermutigt habe, für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien zu kandidieren und nicht lange zu zaudern, sondern einfach sagte: "Do it!"

"So gut wie du kannst"

Der Wiener Dompfarrer Toni Faber betonte, Lauda habe "ein weites Herz für viele Notleidende" gehabt. Jeden Tag zu leben und sich nicht zu verzetteln, sei ihm besonders wichtig gewesen. Lauda habe viel gewonnen in seinem Leben. Seinen letzten Kampf gegen die Krankheit habe er nur äußerlich verloren, so der Geistliche. Er zitierte den Verstorbenen mit dem Satz: "Der liebe Gott hat dir die Aufgabe gestellt, du musst dein Leben zu Ende leben, so gut wie du kannst."

Bereits am Morgen waren Tausende an dem im Dom aufgestellten geschlossenen Sarg vorbeigezogen, um Lauda die letzte Ehre zu erweisen. Unter den 500 geladenen Gästen aus Politik, Sport und Gesellschaft waren auch zahlreiche namhafte Formel-1-Rennfahrer. Der frühere Weltmeister Alain Prost trug die Lesung vor.

Die Beisetzung des dreifachen Formel-1-Weltmeisters Lauda war nach dem Requiem im engsten Familienkreis geplant. Die Aufbahrung eines ehemaligen Sportlers im Stephansdom war eine Premiere. Dompfarrer Faber verwies dazu im Vorfeld auf das Ersuchen der Familie und die große Anteilnahme der Öffentlichkeit. Zuletzt wurden der Maler Ernst Fuchs, davor unter anderen Kardinal Franz König oder Otto von Habsburg im Stephansdom öffentlich aufgebahrt.


Menschen stehen Schlange vor dem Wiener Stephansdom / © Herbert Neubauer (dpa)
Menschen stehen Schlange vor dem Wiener Stephansdom / © Herbert Neubauer ( dpa )
Quelle:
KNA