Leichnam von Bischof aus Kathedrale entfernt

Missbrauchsvorwurf

Aus der Kathedralenkrypta in ein geheimes Grab: Der im Jahr 2017 verstorbene irische Bischof Eamonn Casey wurde umgebettet. Hintergrund sind Missbrauchsvorwürfe gegen ihn. Dies ist nicht der einzige Skandal in seinem Leben.

Galway in Irland / © Karlo Curis (shutterstock)

Der Leichnam eines unter Missbrauchsverdacht stehenden Bischofs in Irland ist aus der Kathedrale seines Bistums entfernt worden. Wie das Bistum Galway, Kilmacduagh und Kilfenora am Samstag mitteilte, wurden die Überreste von Bischof Eamonn Casey (1927-2017) aus der Krypta gehoben und an dessen Familie übergeben. Dass der Leichnam des Bischofs auch nach den Vorwürfen weiter in der Kathedrale geruht habe, sei "eine sensible Angelegenheit, die viele Menschen auf verschiedene Weise berührt hat".

Casey stand dem westirischen Bistum von 1976 bis 1992 vor und war gleich in mehrere Skandale verwickelt. Er musste 1993 von seinem Amt zurücktreten, nachdem irische Medien enthüllt hatten, dass er einer in den USA lebenden Frau Alimente für einen 1974 geborenen gemeinsamen Sohn zahlen musste.

Mindestens drei Missbrauchsvorwürfe

Das Geld zweigte er aus dem Diözesanvermögen ab. Die Mutter veröffentlichte 1993 ein Buch über die Angelegenheit. Der Bischof zog sich in der Folge für Missionsarbeit nach Ecuador zurück und arbeitete später in südenglischen Gemeinden. 2006 kehrte er in sein Heimatland zurück.

2019 wurde bekannt, dass er in mindestens drei Fällen des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen beschuldigt wurde. Zwei davon seien vor Gericht gelöst worden, im dritten Fall habe das Bistum der betroffenen Person Hilfe angeboten.

Quelle:
KNA