Laschet bedauert Fehlen von Kirchen in Gesellschaft

Zu viel Selbstbeschäftigung

Der CDU-Politiker Armin Laschet hält den Kirchen zum Pfingstfest vor, ihren Dienst an der Gesellschaft zu vernachlässigen. "Aus meiner Sicht beschäftigen sich die Kirchen zu viel mit sich selbst." Ihm fehlten die Kirchen im Diskurs.

Armin Laschet, ehemaliger Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, bei einer Pressekonferenz / © Michael Kappeler (dpa)
Armin Laschet, ehemaliger Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, bei einer Pressekonferenz / © Michael Kappeler ( dpa )

"Schon während der Corona-Pandemie, als die Menschen Orientierung suchten, hörte man von den Kirchen relativ wenig. In unseren Zeiten einer eklatanten gesellschaftlichen Spaltung wäre die Stimme der Kirchen wichtig", sagte Laschet den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

So sei ein Vakuum entstanden, beklagte der frühere Kanzlerkandidat und Ministerpräsident von NRW. Dieses Vakuum werde allenfalls von Populisten und Anbietern kurzlebiger Ersatzreligionen gefüllt. "Es mag eine bewusste Entscheidung der Kirchen sein, sich lieber um synodale Wege oder interne Fragen zu kümmern als um die großen gesellschaftlichen Fragen", fügte der katholische Politiker hinzu. "Die Kirchen fehlen. Ich bedaure das sehr." 

Armin Laschet

Armin Laschet ist Mitglied des Deutschen Bundestags und seit 2022 Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.

Geboren wurde Laschet am 18. Februar 1961 in Aachen, wo er auch heute mit seiner Frau lebt. Schon vor seinem Abitur trat er als Parteimitglied in die Christlich-Demokratische Union (CDU) ein. Nach seinem Schulabschluss studierte er bis zum ersten Staatsexamen Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München und Bonn. 

Armin Laschet / © Michael Kappeler (dpa)
Armin Laschet / © Michael Kappeler ( dpa )
Quelle:
KNA