Landesbischof Friedrich mit Ökumene-Preis ausgezeichnet

Brückenbauer zwischen den Konfessionen

Für sein Engagement in der Ökumene hat der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich den Ökumenischen Preis der Katholischen Akademie in Bayern erhalten. Friedrich, der Ende Oktober aus seinem Amt ausscheidet, habe entscheidend dazu beigetragen, Brücken zwischen den Konfessionen zu bauen, sagte Akademiedirektor Florian Schuller.

 (DR)

Durch sein Wirken sei das Vertrauen zwischen evangelischen und katholischen Christen an der Basis sowie zwischen Kirchenleitungen gewachsen, so Schuller bei der Verleihung am Dienstagabend in München. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.



Vertrauen an Basis und Kirchenleitungen

In seiner Laudatio sagte der katholische Regensburger Bischof und Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Gerhard Ludwig Müller, der 63-jährige Theologe habe sich tatkräftig um geistliche, theologische und pastorale Ökumene bemüht. Von 2000 bis 2005 war Friedrich Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).



Landesbischof Friedrich und Bischof Müller sahen in ihren Ansprachen vor rund 600 Gästen, die Ökumene auf einem guten Weg. Man sei Geschwister im Glauben und müsse in einer immer säkularer werdenden Welt eine gemeinsame missionarische Aufgabe erfüllen, so Johannes Friedrich. Auch der Müchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, würdigte in seinem Schlusswort den persönlichen Einsatz Friedrichs für die Ökumene. Friedrich scheidet nach zwölf Jahren als bayerischer Landesbischof aus dem Amt aus. Der 63-Jährige bleibt noch bis Ende des Monats offiziell im Dienst. Im Februar wird er als Dorfpfarrer ins mittelfränkische Bertholdsdorf bei Windsbach wechseln. Nachfolger wird der Theologieprofessor Heinrich Bedford-Strohm.



Mit dem Ökumenischen Preis würdigt die Katholische Akademie in Bayern seit 1995 besonderes Engagement für die Ökumene der katholischen Kirche mit denen der Reformation. Zu den Preisträgern gehören der frühere Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Walter Kasper, und der ehemalige Catholica-Beauftragte der VELKD, der emeritierte Bischof der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Sprengel Holstein-Lübeck, Ulrich Wilckens.