Das sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Freitag in Berlin. Der Norden sei Hauptverursacher von Klimaschäden und müsse nun auch die Mittel bereitstellen, um den Hunger zu stillen, so das ZdK weiter.

Trotz Dürren, Überflutungen und kriegsgetriebener Inflation würden die Gelder für das Welternährungsprogramm (WFP) und die UN-Flüchtlingshilfe schwinden, beklagte Stetter-Karp bei der Sitzung des ZdK-Hauptausschusses. Bereits im vergangenen Jahr hatte das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus einen humanitären Kraftakt gefordert, um den Hunger einzudämmen.
Vereinte Nationen zu Rationierungen gezwungen
Die Vereinten Nationen sähen sich zu Rationierungen gezwungen, die vor allem die Menschen in den verletzlichsten und von Gewalt und Konflikten geplagten Regionen der Welt träfen, fügte Stetter-Karp hinzu: "Das versetzt die Betroffenen in große Ängste und konkrete Not." Trotz enormer Anstrengungen, an denen sich auch die Bundesregierung umfangreich beteilige, bestehe die Not fort.

Das ZdK appellierte an Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, "trotz der angespannten Haushaltslage erneut eine finanzielle Aufstockung vorzunehmen und sich auch international dafür einzusetzen, dass weitere Mittel bereitgestellt werden". Über Finanztransfers hinaus brauche es "Perspektiven und Schritte hin zu einer resilienteren und gerechteren Welt". In dieser dürfe Nahrungsmittelentzug kein Instrument der modernen Kriegsführung mehr sein.
Globale Handelsbeziehungen nötig
Stetter-Karp begrüßte die Einrichtung des Bündnisses für globale Ernährungssicherheit, an dem mehr als 100 Staaten und internationale Organisationen beteiligt sind. "Dieses Bündnis kann schnell und zielgerichtet auf Krisen reagieren", so die ZdK-Präsidentin.
Darüber hinaus bedürfe es globaler Handelsbeziehungen, die allen Menschen dienen, betonte sie weiter: "Wir müssen eine gemeinwohlorientierte Agrarrevolution im Sinne der Ziele für nachhaltige Entwicklung auf den Weg bringen, indem wir ländliche Räume fördern und bäuerliche Kleinbetriebe, die soziale und ökologische Landwirtschaft betreiben, umfassend unterstützen."