Kulturrat lehnt Boykottaufrufe gegen jüdische Künstler ab

Tief erschüttert über Israel-Feindschaft

Am "Tag der Solidarität mit Juden und Israel" betont der Deutsche Kulturrat seine Verbundenheit mit jüdischen Künstlern und Einrichtungen. "Der Deutsche Kulturrat stellt sich klar und entschieden gegen jede Form von Antisemitismus."

Kippot/Symbolbild Judentum / © Karolis Kavolelis (shutterstock)
Kippot/Symbolbild Judentum / © Karolis Kavolelis ( shutterstock )

Das erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, am Mittwoch in Berlin.

Erschüttert über "unerträgliche Übergriffe"

Der Kulturrat lehne Boykottaufrufe, wie etwa durch den BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) gegen jüdische Künstlerinnen, Künstlern und israelische Kultureinrichtungen, "entschieden" ab. Außerdem sei man tief erschüttert über die "unerträglichen Übergriffe" auf Jüdinnen und Juden in Deutschland, den wachsenden Antisemitismus und die zunehmende Israel-Feindschaft.

Der "Tag der Solidarität mit Juden und Israel" geht zurück auf den 10. Juli 1945, als symbolisch jüdisches Leben nach Deutschland zurückkehrte. An diesem Tag wurde in Dresden zum ersten Mal nach dem Krieg das Theaterstück "Nathan der Weise" aufgeführt. Der 1982 gegründete Deutsche Kulturrat versteht sich als Spitzenverband der Bundeskulturverbände.

Antisemitismus

Antisemitismus nennt man die offen propagierte Abneigung und Feindschaft gegenüber Juden als Volksgruppe oder als Religionsgemeinschaft. Der Begriff wird seit dem 19. Jahrhundert gebraucht, oft als Synonym für eine allgemeine Judenfeindlichkeit. Im Mittelalter wurden Juden für den Kreuzestod Jesu verantwortlich gemacht und als "Gottesmörder" beschuldigt. Während der Kreuzzüge entlud sich die Feindschaft in mörderischen Ausschreitungen, Vertreibungen und Zwangsbekehrungen.

Teilnehmende einer Demonstration zur Solidarität mit Israel / © Michael Kappeler (dpa)
Teilnehmende einer Demonstration zur Solidarität mit Israel / © Michael Kappeler ( dpa )

 

Quelle:
KNA