Kuba will nach Gesprächen mit dem Vatikan 553 Gefangene entlassen

Inspiriert vom Heiligen Jahr

Kuba hat auf Vermittlung des Vatikans die Freilassung von 553 Gefangenen angekündigt. Und das nachdem die US-Regierung Kuba offiziell von ihrer Liste der Länder gestrichen hatte, die den Terrorismus unterstützen.

Straßenszene in Havanna, Kuba / © Daniel Avram (shutterstock)
Straßenszene in Havanna, Kuba / © Daniel Avram ( shutterstock )

Die Ankündigung machte das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Karibikinsel am Dienstag (Ortszeit).US-Präsident Joe Biden hob außerdem ein Memorandum von 2017 auf, das kubanische Einrichtungen von internationalen Finanztransaktionen ausgeschlossen hatte.

"Zuneigung für das kubanische Volk"

Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel teilte Papst Franziskus seine Entscheidung über die Freilassung der 553 Gefangenen in einem Brief mit. Dieser sei im Geiste des von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres 2025 entstanden. Im Austausch habe der aus Argentinien stammende Papst "deutliche Zeichen der Sympathie und Zuneigung für das kubanische Volk gezeigt", erklärte Díaz-Canel. Die Maßnahmen der US-Regierung begrüßte Díaz-Canel, wobei er im Netzwerk X schrieb, diese seien "verspätet und mit begrenzter Reichweite" getroffen worden.

Die Namen der kubanischen Gefangenen, die freigelassen werden, sind zurzeit nicht bekannt. Die Nichtregierungsorganisation "Prisoners Defenders" hatte Ende 2024 die Zahl der politischen Gefangenen in Kuba auf 1.161 beziffert, darunter 166, die vergangenes Jahr inhaftiert wurden.

Kuba und die Katholiken

Der sozialistische Karibikstaat Kuba hatte lange ein sehr konfliktreiches Verhältnis zur katholischen Kirche. Das Land unter Führung von Fidel Castro erklärte sich nach dem Sieg der Revolution von 1959 für laizistisch. Viele Priester mussten aber in den darauffolgenden Jahren die Insel verlassen. Kirchen wurden besetzt und katholische Schulen gingen in Staatshand über.

Kirche in Kuba / © Bildagentur Zoonar GmbH (shutterstock)
Kirche in Kuba / © Bildagentur Zoonar GmbH ( shutterstock )
Quelle:
epd