Krankenhäuser fordern schnelle Zulassung ausländischer Pflegekräfte

 (DR)

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat angesichts der Coronakrise eine schnelle Zulassung ausländischer Pflegekräfte gefordert, die sich bereits in Deutschland befinden. "Die Gesundheitsämter müssen Ad-hoc-Genehmigungen für ausländische Pflegekräfte erteilen", sagte ihr Präsident Gerald Gaß der "Welt". "Diese können dann hinterher immer noch geprüft werden und das formale Verfahren nachgeholt werden."

Spahn: Pflegekräfte sollen von Bürokratie entlastet werden

Angesichts der Corona-Krise sollten Pflegekräfte von jeder nicht unmittelbar notwendigen Bürokratie entlastet und Pflegeheimbewohner besser vor dem Virus geschützt werden. Dazu vereinbarten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, mit den Pflegeverbänden von Maßnahmen.

Zur Entlastung der Dokumentationspflichten soll bis September der Pflege-TÜV ausgesetzt werden. Zudem sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes - wenn möglich und erforderlich - an Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Gesundheitsämter abgestellt werden können. Dies sind nach Angaben von Spahn bis zu 4.000 Pflegekräfte und 2.000 Ärzte.

Die verbindlichen Besuche der Pflegedienste bei Pflegegeldbeziehern sollen ausgesetzt werden. Mögliche Beratungen sollen aber weiter elektronisch oder telefonisch möglich sein. Ferner soll der Personalschlüssel ausgesetzt werden, um flexibler beim Ausfall von Pflegekräften zu sein. Für Pflegebedürftige sollen keine Mehrkosten entstehen. Auch stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen sollen durch eine zentrale Beschaffung unterstützt werden. (dpa/kna/Stand 19.03.2020)