Kongo-Reise, Aufruf zu Öko-Bewusstsein und mehr

Neues aus dem Vatikan

Neuigkeiten zur Kongo-Reise, ein Aufruf zu größerem ökologischen Bewusstsein, ein neuer Papstbotschafter für Nordmazedonien und Bulgarien: Kurze Meldungen aus dem Vatikan.

Detail der Statue St. Peter, die sich vor dem Eingang der Kathedrale von St. Peter, Vatikan. / © Paolo Gallo (shutterstock)
Detail der Statue St. Peter, die sich vor dem Eingang der Kathedrale von St. Peter, Vatikan. / © Paolo Gallo ( shutterstock )

Papst Franziskus will trotz seiner starken Knieprobleme Anfang Juli in den Kongo reisen. Das sagte der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, laut dem Pressedienst "ACI Africa" (Samstagabend). Bei der jüngsten Sitzung des Kardinalsrates im Vatikan habe ihm der Papst bestätigt, dass er kommen werde - "vorbehaltlich neuer Entwicklungen", so der Kardinal im Austausch mit Journalisten.

Franziskus habe als Jesuit "einen Sinn für Arbeit und Pflichtgefühl", so Ambongo; seine Knieschmerzen hätten da "keinen Einfluss". Allerdings werde man sie gemeinsam mit der kongolesischen Regierung bei den organisatorischen Vorbereitungen berücksichtigen.

Franziskus soll am 2. Juli in der Hauptstadt Kinshasa eintreffen. Während seines viertägigen Besuchs in der Demokratischen Republik Kongo will er auch nach Goma im Osten des Landes. Anschließend fliegt er ins Nachbarland Südsudan weiter, das er gemeinsam mit dem anglikanischen Primas bereist, Erzbischof Justin Welby von Canterbury.

Franziskus empfängt Leser der Zeitschrift "Famiglia Cristiana"

Papst Franziskus hat zum 90-Jahr-Jubiläum der "Famiglia Cristiana" die Redaktion und Leser der Wochenzeitschrift in Audienz empfangen. "Liebe Leserinnen und Leser, ihr seid das wahre Kapital von Zeitschriften wie der 'Famiglia Cristiana'", sagte der 85-Jährige am Samstag im Vatikan. Geschäftsführung und Redaktion hätten stets gute Beziehungen zu ihren Lesern gepflegt.

Dabei müssten in Zeiten der digitalen Transformation ständig neue Kommunikationswege gesucht werden, mahnte Franziskus. Dialog dürfe sich nicht auf einen Austausch von Daten oder Informationen beschränken. Es gehe darum, das Gegenüber, den Gesprächspartner, wirklich kennenzulernen, dabei die eigenen Wurzeln im Blick zu behalten und offen für Neues zu sein.

Die an Familien gerichtete "Famiglia Cristiana" erschien erstmals am 25. Dezember 1931 im norditalienischen Alba. Gründer war der später seliggesprochene Priester Giacomo Alberione. Zunächst wurden 1.000 Exemplare gedruckt. In den 50er Jahren erhielt das Magazin ein professionelles Redaktionsteam; 1980 hatte es fast sechs Millionen Leser und eine Auflage von 1,2 Millionen Exemplaren. Mittlerweile gibt es noch etwa 200.000 Abonnements

Papst will mehr Öko-Bewusstsein

Papst Franziskus hat zu einem größeren ökologischen Bewusstsein aufgerufen. In einer Welt, in der alles eng miteinander verwoben sei, müsse eine neue Pädagogik Bildung fördern und eine Kultur der Fürsorge wachsen lassen, sagte Franziskus (Samstag) zu Teilnehmern eines internationalen Treffens im Vatikan.

Der von den italienischen Carabinieri, der Gendarmerie, organisierte Austausch hatte in den vergangenen Tagen in Rom stattgefunden und trug das Motto "Natur im Sinn - Eine neue Kultur der Natur zum Schutz der Biodiversität".

Vatikan-Sportler laufen für mehr Miteinander

Das Sportlerteam des Heiligen Stuhls, Atletica Vaticana, beteiligt sich in der kommenden Woche bei einem integrativen Staffellauf in Rom. Bei den 4x400-Meter-Läufen werde nicht gegeneinander gewetteifert, sondern der Staffelstab für ein Zeichen von Brüderlichkeit und Inklusion übergeben, wie Atletica Vaticana (Samstag) mitteilte. Teilnehmen wollen unter anderen Menschen mit Down-Syndrom, Häftlinge, Missbrauchsopfer sowie Flüchtlinge und Migranten.

Neuer Papstbotschafter für Nordmazedonien und Bulgarien

Neuer Vatikanbotschafter in Nordmazedonien wird der päpstliche Nuntius in Bulgarien, Erzbischof Luciano Suriani (65). Der Italiener war erst vor einer Woche für die Nuntiatur in Sofia ernannt worden. Auch wenn dies aus der Ernennung vom Samstag nicht eindeutig hervorgeht, scheint Suriani beide Posten parallel zu bekleiden. Die Beziehungen der beiden Nachbarländer sind historisch bedingt schwierig. Über Jahre blockierte Bulgarien den Beginn der EU-Beitrittsgespräche mit Nordmazedonien. Unter den derzeitigen Regierungen scheint sich die Lage zu entspannen.

Suriani arbeitete seit seinem Eintritt in den diplomatischen Dienst des Vatikan in den Papstbotschaften für die Elfenbeinküste, Burkina Faso, Niger, die Schweiz und Liechtenstein. Seine Ernennung als Nuntius in Bolivien musste er nach wenigen Monaten wegen Problemen mit der Höhenluft in den Anden aufgeben. Im vatikanischen Staatssekretariat war er viele Jahre tätig, unter anderem als Koordinator für die Vatikanbotschaften.

Italiens Bischöfe vor Neuwahl beim Papst

Papst Franziskus empfängt am Montag die Italienische Bischofskonferenz zum Auftakt ihrer Vollversammlung. Bei dem Treffen mit dem 85-Jährigen am späteren Nachmittag dürfte es auch um die bevorstehende Neubesetzung des Vorsitzes gehen. Die Bischöfe wollen bei ihrer fünf Tage dauernden Versammlung in Rom eine Dreierliste möglicher Kandidaten zusammenstellen. Bei Franziskus als Bischof von Rom liegt dann die Entscheidung.

Dieser hat schon angekündigt, dass es ein Kardinal werden solle, was die Zahl möglicher Kandidaten reduziert. Insgesamt gehören der Bischofskonferenz 237 aktive Erzbischöfe und Bischöfe an. Nach fünf Jahren Amtszeit und mit 80 Lebensjahren tritt der amtierende Vorsitzende, Kardinal Gualtiero Bassetti, nicht mehr an.

 

Quelle:
KNA