Konferenz in Edinburgh erinnert an Beginn der ökumenischen Bewegung

Weltmission feiert Geburtstag

Im schottischen Edinburgh hat am Mittwoch die Weltmissionskonferenz begonnen. Bei der Tagung unter dem Leitwort "Christus heute bezeugen" wird an die Anfänge der ökumenischen Bewegung vor 100 Jahren erinnert. Mehr als 300 Delegierte aus dem gesamten Spektrum christlicher Konfessionen wollen bis Sonntag über eine Neuausrichtung der Mission beraten.

Autor/in:
Stephan Cezanne
 (DR)

Die erste Weltmissionskonferenz im Juni 1910 in der schottischen Hauptstadt gilt als Ausgangspunkt der Zusammenarbeit zwischen den Konfessionen. Teilnehmer waren damals vor allem Vertreter von Missionsgesellschaften aus dem Protestantismus und der anglikanischen Kirche.

Kurz vor Konferenzbeginn wurde nach einem Bericht des ökumenischen Informationsdienstes ENI der internationale Direktor der Weltmissionskonferenz suspendiert. Der aus Südafrika stammende Daryl Balia, der seit drei Jahren die Konferenz vorbereitete, wurde von der Universität von Edinburgh, die mit der schottischen Kirche Gastgeber des Treffens ist, einstweilen seines Amtes enthoben.

Eine Universitätssprecherin lehnte es mit Hinweis auf eine Untersuchung ab, nähere Einzelheiten zu nennen. Offenbar hatte er zuvor unter anderem an der thematischen Ausrichtung der Konferenz Kritik geübt. Balia ist Pfarrer der methodistischen Kirche und lehrte Missionswissenschaft. Er studierte Theologie und Verwaltungswissenschaft in Südafrika, Deutschland und den USA.

An der aktuellen Konferenz beteiligen sich Orthodoxe, Anglikaner, Lutheraner, Reformierte, Methodisten, Baptisten, Siebenten-Tags-Adventisten, Katholiken, Evangelikale, Pfingstler und weitere unabhängige Freikirchen. Die Konferenz wurde vorbereitet von Kirchen, theologischen Einrichtungen und Missionswerken in aller Welt. Zum feierlichen Schlussgottesdienst am Sonntag wird der anglikanische Erzbischof von York, John Sentamu, erwartet.