Kommissarischer Leiter der Eichstätter Uni tritt zurück

Nächste Runde im Personenkarussell

Das Personalkarussell an der Spitze der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt dreht sich weiter. Nach der im Mai geplatzten Präsidentenwahl und dem Rücktritt des Senatsvorsitzenden Professor Maximilian Fuchs vor wenigen Tagen bat auch Professor Stefan Schieren (44) den kirchlichen Träger um Entbindung von der kommissarischen Leitung der Hochschule zum 30. Juni. Grund seien "unterschiedliche Auffassungen über die konkrete Gestaltung der Übergangszeit bis zur Wahl eines neuen Präsidenten", teilten Universität und Bistum Eichstätt am Samstag mit.

 (DR)

Der Politikwissenschaftler war seit 2005 Vizepräsident der Universität. Diese Amtszeit endete regulär am 31. Mai. Schieren, der der Hochschule seit 1. April übergangsweise vorsteht, war der Mitteilung zufolge für die rasche Neuwahl eines Vizepräsidenten.

Bischof Gregor Maria Hanke halte dies für eine «unangemessene Vorgabe» für den künftigen Präsidenten. Er wolle, dass die Leitung der Hochschule als Ganzes demokratisch neu legitimiert werde. Hanke dankte Schieren für dessen Engagement und äußerte angesichts der «ungewöhnlichen Belastungen der vergangenen Wochen» Verständnis für die Entscheidung.

Der Bischof will dem Hochschulrat bei dessen nächster Sitzung am 30. Juni einen geeigneten Kandidaten für die Interimsleitung benennen. Dazu werde die kirchliche Trägerstiftung unverzüglich Gespräche mit dem Vorsitzenden des Hochschulrates, Professor Helmut Altner, aufnehmen, kündigte er an.

Die Verfassung der einzigen katholischen Universität im deutschen Sprachraum setzt eine kirchliche Bestätigung des gewählten Präsidenten voraus. Am 7. Mai hatte Hanke den im Januar zum Präsidenten gewählten Religionspädagogen und Manager Ulrich Hemel wegen mangelnden Vertrauens abgewiesen. Knapp zwei Wochen später teilte das Bistum mit, auch das Auswahlverfahren, das zur Nominierung Hemels führte, habe «erhebliche Mängel aufgewiesen».