Mit Bezug zu Debatten beim katholischen Reformdialog Synodaler Weg sagte Kohlgraf laut Mitteilung des Bistums am Montagabend in einer Predigt: "Gruppen reden über andere in der Kirche wie über Feinde, wenigstens Gegner." Bischöfe würden gegeneinander ausgespielt.
"Feindbilder von verschiedenen Seiten aufgebaut"
Er habe für die Synodaltexte gestimmt, "weil die Themen brennen". Und dennoch habe ihn der Stil der Debatte und des Umgangs miteinander befremdet, etwa wenn "Feindbilder von verschiedenen Seiten aufgebaut" würden.
"Es gibt Gewalt im Denken, Reden und Tun von 'rechts' und 'links', auch im Bistum Mainz", sagte Kohlgraf. Er fügte hinzu: "Sogenannte Progressive können sich als liberal präsentieren, solange eigene Macht nicht angefragt wird. Das gilt ebenso für sogenannte Konservative." Es sei auch Gewalt, wenn Gruppen vor dem Frankfurter Kongresszentrum, in dem die Vollversammlung des Synodalen Weges tagte, beteten: "Herr, erlöse uns von Bischof Bätzing."
Karwoche als Beispiel für Gewaltlosigkeit
Gewalt habe viele Gesichter und geschehe täglich. "Menschen werden in Tat und Wort erniedrigt, auch in der Kirche", sagte Kohlgraf. In der Nachfolge Jesu gelte es jedoch, jeden zu Tag beweisen: "Wir können Konflikte im Sinne der Gewaltlosigkeit austragen und lösen." In der Karwoche stehe man "staunend vor der Gewaltlosigkeit Jesu".